Einmal rund um den Gardasee

14.05.-30.05.2022

 

 

Samstag, 14.05.2022 – Der Freistaat in Sulzemoos
Etwa 400 km trennen uns von unserem heutigen Tagesziel. Wir wollen uns mal die Wohnmobile im Freistaat Sulzemoos ansehen. Am Nachmittag treffen wir dort ein, etwas später als geplant. Ein Stau auf der Autobahn hat uns die frühe Ankunft vermasselt. Trotzdem bleibt uns noch genügend Zeit. Nachdem wir unser Wohnmobil auf den Wohnmobilstellplatz vom Freistaat abgestellt haben, gehen wir zum Ausstellungsgelände, welches riesig groß ist. Alle Wohnmobile sind offen, so dass wir uns die verschiedenen Modelle von innen ansehen können. Wir schauen hauptsächlich nach vollintegrierte Wohnmobile. Es gibt viele verschiedene Hersteller und Modelle, leider keines von Karbe.

Fazit des Tages: Große Auswahl, leider für uns kein passendes dabei, wir bleiben unserem Oskar treu. Stellplatz kostenfrei, ebenso Entsorgung. Nur für Strom - den wir nicht brauchten - und für Frischwasser wird eine geringe Gebühr erhoben.

 

Fazit zum Stellplatz: stellplatz/der-freistaat-caravaning-and-more
Gepflasterte Stellplätze, wenig Schatten, Ver- und Entsorgung vorhanden, Frischwasser kann aufgetankt werden. Plätze liegen in unmittelbarer Nähe zum Freistaat. Für einen Besuch beim Freistaat absolut geeignet.

 

 

Sonntag, 15.05.2022 – Torbole – Camping Bellavista
Die heutige Etappe ist etwas länger, daher sind wir schon um kurz nach acht Uhr auf der Autobahn Richtung Süden. Unterwegs wird einmal getankt und die Go-Box für Österreich aufgeladen. Nach zwei Fehlversuchen, auf den total überlaufenen und von LKW’s komplett zugestellten Parkplätzen eine Pause einlegen zu können, fahren wir durch bis nach Torbole zum Campingplatz Bellavista, den wir gegen 14:15 Uhr erreichen. Hier gibt es noch genügend Stellplätze und wir buchen uns für zwei Tage ein. Wir verschaffen uns einen ersten Überblick über den Platz und genießen den ersten italienischen Cappuccino auf der Terrasse des Restaurants auf dem Campingplatz.  Gegen Abend besuchen wir wieder das Restaurant und lassen uns eine Pizza schmecken. Mehr wird heute nicht gemacht. Die Fahrt war doch etwas anstrengend.

 

 

Montag, 16.05.2022 – Riva del Garda

Für heute Nachmittag sind Gewitter angesagt. Somit halten wir unser Frühstück sehr kurz und gehen direkt danach nach Riva del Garda, einem lebhaftem und mondänem Urlaubsort am Ostufer des Gardasees, eingebettet in die schroffen Felsen der Brenta Dolomiten. Direkt am Campingplatz beginnt ein ca. 3 km langer Fußweg dorthin. Dieser verläuft am Anfang direkt neben der Straße und dann geht es hinunter an den Yachthafen und durch die belebte Stadt entlang vieler Hotels und Einkaufsläden bis hinein in die wunderschöne Altstadt. Wir schlendern durch die verwinkelten Gassen mit den obligatorischen Souveniershops bis zur Piazza Tre Novembre, welche direkt am Ufer des Gardasee liegt, mit dem Turm „Torre Apponale“, einem Relikt der alten Stadtmauer sowie dem beeindruckenden Rathausgebäude. Dieser Platz lädt zum Verweilen ein, so dass wir uns dort niederlassen und beim Verzehr eines leckeren italienischen Eis die Atmosphäre genießen. Ein kleines Stückchen weiter entdecken wir die Stadtfestung aus dem 12. Jh. Sie ist komplett von Wasser umgeben und beherbergt heute das Museum Alto Garda. Entlang der Uferpromenade und immer mit Blick auf den wunderschönen See, treten wir den Rückweg zum Campingplatz an. Gerade rechtzeitig, denn kaum haben wir unser Ziel erreicht, fallen die ersten Regentropfen und ein Gewittergrollen ist bereits zu hören.

 

Fazit zum Campingplatz Bella Vista: camping-bellavista
Vom Grundsatz her ein schöner, zentral gelegener Platz mit direkten Zugang zum Badestrand. Die Stellplätze befinden sich unter schattenspendenden Olivenbäumen. Das Sanitärhaus ist super sauber 
und alles vorhanden, was man benötigt, außer Toilettenpapier. Waschmaschine, Trockner, Spülmöglichkeit, Restaurant/Bar am Platz. Ver- und Entsorgung gibt es ebenfalls, jedoch ist diese veraltet. Chemietoilette sehr sauber. Was uns gestört hat, ist die laute Straße, die besonders im linken Bereich des Platzes zu hören ist. Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. Nur ein kurzer Fußweg bis nach Torbole und etwa 2,5 km von Riva del Garda entfernt.


 

Dienstag, 17.05.2022 – Malcesine

Heutiges Ziel ist Camping Claudia, einem Campingplatz etwa 2,5 km vom Zentrum Malcesine entfernt. Die Anfahrt dahin ist schnell erledigt, denn es trennen uns nur 16 km vom letzten Standort. Wir stellen unser Wohnmobil ab und laufen den Fußweg, der sich immer am See entlang schlängelt, bis hinein ins Zentrum. Schon von weitem ist das Wahrzeichen von Malcesine zu erkennen, dem Castello Scaligero di Malcesine, einer mittelalterlichen Burg, und dem Palazzo Veneziano. Kaum hat man die Altstadt erreicht, fühlt man sich auch schon hineinversetzt in das Mittelalter. Dieses Gefühl begleitet uns durch die vielen kleinen und verwinkelten Gassen, die sich immer wieder zu wunderschönen, romantischen Plätzen hin öffnen. Kurz entschlossen betreten wir ein nettes Lokal mit einer herrlichen Terrasse direkt am See und essen dort zu Mittag.  Anschließend gehen wir zurück zum Ausgangspunkt, nicht ohne die bunten Häuser und die schönen Bogengänge zu bewundern. Auf dem Rückweg zum Campingplatz beobachten wir noch ein wenig die Paragleiter und lassen unsere Finja ein kühles Bad im Gardasee nehmen, denn das Barometer ist inzwischen auf 31 Grad geklettert.

 

Fazit zum Campingplatz Claudia: campingclaudia
Ein netter Campingplatz mit vielen schattenspendenden Olivenbäumen und schönen Grasplätzen. Es gibt ein großes und sehr sauberes Sanitärgebäude mit Spülmöglichkeiten und Waschmaschine. Der Rezeption angeschlossen ist ein kleiner Kiosk und auch ein Restaurant ist vorhanden. Auf der anderen Straßenseite befinden sich mehrere Restaurationen und der Strand. Im hinteren Bereich ist der Verkehr nicht so störend und daher ist es dort recht ruhig.

 

 

Mittwoch, 18.05.2022 – La Rocca Camp 

Am Himmel ziehen ein paar dunklere Wolken auf. Für heute ist Regen angesagt. Trotzdem ist es sehr warm. Nach dem Frühstück fahren wir ca. 26 km weiter gen Süden bis zu unserem nächsten Ziel, dem Campingplatz La Rocca Camp. Wir richten uns für die nächsten Tage auf unserem Stellplatz ein und machen einen ersten Erkundungsrundgang. Abends gehen wir in das Restaurant am Campingplatz etwas essen. Ein sehr schönes und gutes Restaurant, sehr empfehlenswert.

 

 

Donnerstag, 19.05.2022 – Bardolino 

Direkt vor unserem Stellplatz verläuft die Strandpromenade bis nach Bardolino und Garda. Heute wollen wir Bardolino erkunden. Die 1,5 km sind recht schnell zurückgelegt. Heute ist Markt in Bardolino und so schlendern wir vorbei an gefühlt hunderten von Ständen, die sich endlos immer am Ufer des Gardasees entlangziehen. Nach einiger Zeit wird es immer voller und ein entspanntes Bummeln ist nicht mehr möglich. Somit kehren wir auf eine Erfrischung in ein Strandrestaurant ein, essen Tomate-Mozzarella, trinken etwas und machen uns auf den Rückweg, denn die Stadt ist zwischenzeitlich so überlaufen, dass wir keine Lust auf eine weitere Besichtigung haben. 

 

 

Freitag, 20.05.2022 – Garda

Heute steht das Städtchen Garda auf dem Programm.  Die Promenade führt direkt bis in den Ort, ein schöner Weg, immer mit Blick auf den See. Kaum haben wir den Ort erreicht stellen wir zu unserem Entsetzen fest, heute scheint wohl hier Markt zu sein. Von der schönen Promenade kann man leider aufgrund der vielen Marktstände überhaupt nichts sehen. Und es ist voll. Mit Hund ist ein Durchkommen fast nicht möglich. Schnellsten versuchen wir, von der Promenade weg zu kommen und schauen nach dem Weg in die Altstadt. Diese ist mit den typischen alten, italienischen Häuserreihen wirklich sehr idyllisch, aber auch vollgestopft mit Touristen. Somit nehmen wir uns mehr Zeit zum Shoppen als für die Kultur. Der italienischen Mode kann man sich einfach nicht entziehen.

Am Abend entschließen wir uns, noch einmal den Weg nach Garda anzutreten und bummeln durch den Ort. Diesmal ohne Marktstände aber immer noch mit vielen Touristen. Ein wirklich bezauberndes Örtchen. Wir gehen etwas essen und dann gemütlich im Schein der untergehenden Sonne zurück zum Campingplatz.

 

Fazit zum Campingplatz La Rocca Camp: la-rocca-camping-village
Ein wirklich sehr schöner Platz mit allem Comfort, den man sich für einen gepflegten Aufenthalt auf einem modernen Campingplatz wünscht. Alles sauber und ordentlich. Plätze durch kleine Hecken getrennt. Sanitärhaus mit Spülmöglichkeit sowie Waschmaschine und Trockner, Ver- und Entsorgung, Trinkwasser direkt am Stellplatz, zwei Restaurants, Lebensmittelgeschäft, Überlaufpool. Campingplatz liegt direkt am Gardasee mit Zugang zur Strandpromenade, die bis nach Garda bzw. Bardolino verläuft. Auch für einen längeren Aufenthalt gut geeignet. Einziger Negativpunkt ist, dass auch auf diesem Platz die Straße mehr oder weniger zu hören ist, je nach Lage. Trotzdem würden wir immer wieder gerne hierherkommen. Bisher ist es der schönste Campingplatz auf unserer Rundreise um den Gardasee. Und eines kann ich jetzt schon sagen, es sollte der schönste Platz bleiben, den wir auf unserer Rundreise angesteuert haben.

 

 

Samstag, 21.05.2022 – Lazise und Camping Bergamini

Auf dem Weg zu unserem nächsten Campingplatz machen wir einen Zwischenstopp in Lazise. Dank App Park4Night finden wir sogar nicht weit vom Zentrum entfernt einen Parkplatz für unser Wohnmobil. Alle rund ums Zentrum ausgeschilderten Parkplätze haben nämlich eine Höhenbeschränkung von 2,10 m und da passen wir nicht durch. 

Die zinnengekrönte Ringmauer und die Türme der Scaligerburg verleihen Lazise einen ganz besonderen Charme. Durch ein altes Stadttor kommen wir in die wunderschöne Altstadt. Auch hier können wir vor lauter Touristen die Schönheit kaum erkennen und was soll ich sagen, es ist Markttag in Lazise, diesmal ein Blumenmarkt. Inzwischen glaube ich bald, dass hier überall jeden Tag Markttag ist. Nachdem wir einmal durch die Gassen geschlendert sind und die schöne Kirche von innen bewundert haben, kehren wir Lazise den Rücken und fahren weiter zum Campingplatz Bergamini. Schon beim Einfahren auf den Platz sind wir enttäuscht. Die Stellplätze sind eng und haben nur einen Sandboden. Das finden wir weniger schön. Und genau hier habe ich für 4 Nächte gebucht. Wir wollen uns ein wenig erholen und es uns gut gehen lassen. Ob das hier klappt? Wir werden es erfahren.

 

 

Sonntag, 22.05.2022 – Peschiera del Garda

Wir sind früh auf den Beinen, denn wir möchten nach Peschiera del Garda laufen. Eine Promenade führt direkt dorthin und der Weg scheint kürzer als die ausgewiesenen 2,5 km. Peschieras Altstadt fühlt sich an, als läge diese auf einer Insel, denn diese ist völlig von Kanälen umschlossen. In der Altstadt findet man – wie überall in den kleinen Städten rund um den Gardasee – viele Restaurants, Bars und Geschäfte. Nach einem kurzen Bummel durch die schmalen Gassen, gehen wir zurück zum Campingplatz. Auf halbem Weg machen wir eine kurze Rast in einem der vielen Strandrestaurants und genießen ein Eis mit Blick auf den See. Am Abend rufen wir beim Campingplatz Sirmione an und fragen nach, ob wir früher kommen können. Es klappt. Wir gehen zur Rezeption und teilen ihnen mit, dass wir bereits morgen abfahren werden, da uns der Platz nicht gefällt und es auch für unsere Finja suboptimal ist, da sie nirgendwo schwimmen gehen kann. Leider bekommen wir unsere bereits geleistete Zahlung für die vier Nächte nicht zurück aber ich kann einen 20 Euro Gutschein aushandeln für die Snackbar. Das war sehr nett.

 

Fazit zum Campingplatz Bergamini: campingbergamini
Der relativ kleine Campingplatz liegt etwas erhöht mit Blick auf den Gardasee. Er bietet ein sauberes Sanitärhaus sowie Ver- und Entsorgung, Strom- und Wasser am Stellplatz. Es gibt eine Snackbar, einen Pool sowie ein kleines Sortiment an Lebensmitteln. Die wohl einstigen Rasenplätze bestehen jedoch aus reinem sandigen Grund. Das hat uns nicht gefallen. Auch sind die Plätze sehr eng und so gut wie gar nicht voneinander getrennt, daher keine Privatsphäre. Mit dem Hund darf man nicht an den Strand. Eine Promenade geht bis nach Peschiera del Garda. Radfahren ist dort verboten, es fahren aber trotzdem viele Radfahrer dort entlang. Das Wasser des Gardasees erscheint uns hier ziemlich trübe und nicht ganz so sauber wie im nördlicheren Teil des Sees.

 

 

Montag, 23.05.2022 – Weiterfahrt zum Campingplatz Sirmione 

Wieder trennen uns nur ein paar Kilometer bis zum nächsten Ziel. Wir haben für uns auf dem Campingplatz Sirmione einen Stellplatz für die nächsten drei Nächte gebucht. Schon früh am Vormittag kommen wir an. Wir erkunden ein wenig den Platz und den Bereich am See. Zu mehr haben wir bei der Hitze keine Lust. 

 

 

Dienstag, 24.05.2022 –Sirmione 

Ein weiter Weg steht uns bevor, denn bis zur Spitze der schmalen Halbinsel sind es knapp 4 km. Zum Glück verläuft der Fußweg unter schattenspendenden Bäumen, denn es wird schon am frühen Vormittag wieder richtig heiß. Durch den imposanten Torbogen der alten Scaliger Festung, die von allen Seiten mit Wasser umgeben ist, gelangt man in das bezaubernde Städtchen Sirmione. Zunächst bestaunen wir die Kirche Santa Maria Maggiore, die bereits 2012 ihr 500jähriges Jubiläum feierte. Geschäft, Restaurants und vor allem Eiscafés, die in den alten Gemäuern untergebracht sind, reihen sich aneinander. Doch diese lassen wir zunächst links liegen und fahren mit der kleinen Shuttlebahn direkt zur Grotte di Catullo. Dabei handelt es sich um die Überreste einer alten römischen Villa. Wie der Name schon verrät, soll diese dem lateinischen Poeten Catullo gehört haben, was aber historisch nicht belegt ist. Aufgrund neuer Untersuchungen kann davon ausgegangen werden, dass die Villa zur Zeit des Augustus, also im letzten Jahrzehnt des 1. Jahrhunderts vor Christus sowie am Anfang des 1. Jahrhunderts nach Christus errichtet wurde. Eine sehr beeindruckende Anlage. Mit dem Shuttle fahren wir zurück in den Ort und lassen uns ein erfrischendes Eis schmecken, auch wenn es hier das teuerste Eis am ganzen Gardasee ist. Eine Kugel kostet 3,50 €, ist aber auch doppelt so groß wie bei uns in Deutschland. Da unsere Finja uns jetzt eindeutig zu versehen gibt, dass sie bei der Hitze keine Lust auf einen etwa 3 km langen Rückweg hat, lassen wir uns kurzer Hand mit dem Taxi zurückfahren. Am Abend gehen wir im Restaurant des Campingplatzes essen und es war vorzüglich. Ein aufziehendes Gewitter zwingt uns, den Rest des Abends im Wohnmobil zu verbringen.

 

 

Mittwoch, 25.05.2022 –Ruhetag

Heute machen wir nichts, lassen die schöne Zeit Revue passieren und ruhen uns nur aus, genießen die Sonne und einen kühlen Drink mit Blick auf den Gardasee.

 

 Fazit zum Campingplatz Sirmione: camping-sirmione
Der Campingplatz Sirmione liegt nur durch einen grünen Gürtel vom Gardasee entfernt.  Es gibt Ver- und Entsorgung sowie Strom direkt am Platz. Einige Plätze liegen in erster Reihe mit Blick auf den See. Leider waren diese angeblich schon alle ausgebucht, so dass wir uns mit einem Platz in zweiter Reihe zufriedengeben mussten. Das Waschhaus war nicht weit vom Stellplatz entfernt, aber doch ziemlich in die Jahre gekommen.  Zum Campingplatz gehört ein Lokal (Essen war sehr gut) sowie ein kleiner Lebensmittelladen. Die junge Dame an der Rezeption könnte freundlicher sein und sich ein Beispiel an ihrer Chefin nehmen, die sehr zuvorkommend war. Das Wasser des Gardasees war auch hier recht unklar. Mit dem Hund kann man gut spazieren gehen, schwimmen für Hunde war auch hier nicht optimal aber möglich.

 

 

Donnerstag, 26.05.2022 –Camping Park Garda

Heute geht es am Westufer des Gardasees entlang und wir wollen ein Stück über unser nächstes Ziel, dem Campingplatz „Camping Park Garda“ hinaus bis nach Varone fahren. Dort gibt es einen spektakulären Wasserfall und die Gartenanlage „Parco Grotta Cascata Verone“. Die Fahrt entlang des steilen Westufers entpuppt sich als recht abenteuerlich, zumindest mit einem Wohnmobil, denn die Strecke führt in nördlichen Gefilden durch viele Tunnel, welche zum Teil noch sehr alt, schmal und auch am Rand nicht gerade hoch sind. Oftmals ragen Felsbrocken bis tief in die Fahrbahn hinein und man, in diesem Fall mein Mann, muss höllisch aufpassen, dass wir mit dem Wohnmobil nicht irgendwo anecken. Ich bin jedenfalls so angespannt, dass ich ganz vergesse, diese spektakuläre Fahrt in Bildern festzuhalten.

Am Wasserfall angekommen haben wir das nächste Problem. Es gibt zwar Parkplätze, auch für Busse, aber diese sind gänzlich durch PKWs zugeparkt. Vielen Dank an dieser Stelle an die rücksichtsvollen Autofahrer. Mein Mann versucht eine andere Parkmöglichkeit zu finden, doch dies ist in den alten, engen Gassen des Orts einfach nicht möglich. Wir wollen schon aufgeben und zum Campingplatz fahren als wir an einem Hotel vorbeikommen, bei welchem alle Parkplätzte fei sind. Wir stellen unser Wohnmobil ab und fragen, ob wir dort parken dürfen. Hier an dieser Stelle einen ganz besonderen herzlich Dank an das Hotel Foci Garni, welches uns das Parken dort erlaubte. Direkt am Hotel fängt dann zu unserem Glück auch der Fußweg zum Wasserfall an. Bequemer ging es gar nicht. Wir zahlen den Eintrittspreis von 6 Euro pro Person, Hunde sind kostenfrei, und gehen durch einen sehr gepflegten und wunderschön angelegten Park bis zum Wasserfall, der als wahre Seltenheit bezeichnet wird. 55 Meter hoch ist die heutige Schlucht vom Eingang aus. Insgesamt betragen die Stufen des Wasserfalls eine Höhe von 98 Meter. Tosend stürzen die Wassermassen innerhalb des Felsens in die Tiefe. Zum Glück scheint draußen die Sonne und es ist sehr warm, denn nahe beim Wasserfall wird man schon ganz schön nass. Wir sind froh, dass wir uns diese Attraktion nicht entgehen ließen. 

Auf dem Weg zurück zu unserem Campingplatz halte ich dann doch noch ein paar Tunnel im Bilde fest, wenn diese auch schon sehr modern und nicht mehr so gefährlich sind.

 

 

Freitag, 27.05.2022 –Limone

Eigentlich war für heute etwas Regen angesagt, doch als wir früh am Morgen aufstehen, ist auch schon die Sonne aus dem Schlaf erwacht und steht über dem Monte Baldo. Limone ist eines der bekanntesten Städtchen am Gardasee und die Altstadt ist wirklich beeindruckend. Uralte Häuser drängen sich auf dem schmalen Streifen unterhalb der Steilküste. Über altes Pflaster schlendern wir entlang einer Vielzahl von Geschäften und Gaststätten, die in den historischen und heute romantisch wirkenden Gebäuden untergebracht sind, welche ehemals Häuser von armen Fischern und Bauern waren. Diese kamen auch auf die Idee, Zitronen anzubauen und wurden dadurch im 18. und 19. Jahrhundert zum wichtigsten Zitronenproduzent. Heute werden keine Zitronen mehr angebaut aber die in die Höhe ragenden Pfeiler der einstigen Gewächshäuser sind heute noch erkennbar und auch heute noch profitiert der Tourismus davon, denn in Limone kann man alles kaufen, was mit Zitronen zu tun hat, insbesondere den berühmten Zitronenlikör „Limoncello“. Der kleine idyllische Hafen Porto Veccio zieht uns in seinen Bann und wir setzen uns mit Blick auf den See auf die Terrasse eines Restaurants und kosten einen (nein eher zwei) Limoncino Spritz. Der nette Kellner hat mir das Rezept verraten. Somit kaufen wir uns eine Flasche, damit wir diesen demnächst auch bei uns auf der Terrasse genießen können. Am Abend gehen wir im Restaurant des Campingplatzes zum Abschied etwas essen, denn morgen müssen wir den Gardasee schon wieder verlassen.

 

Fazit zum Camping Park Limone: Camping-park-garda
Direkt am Westufer des Gardasees und nur ein paar hundert Meter von Limone entfernt, liegt der Camping Park Garda. Ver- und Entsorgung sind vorhanden, ebenso wie zwei saubere Sanitärhäuser, ein sehr altes und ein neueres. Diese sind nicht nach Geschlechtern getrennt, was ein wenig gewöhnungsbedürftig für mich war. Ein Pool, ein Lebensmittelgeschäft sowie ein Restaurant gibt es direkt auf dem Platz. Die Stellplätze sind relativ klein und auch nicht abgetrennt. Es gibt einen direkten Zugang zum Gardasee mit Kies und hier ist das Wasser wieder sehr klar und sauber. Finja konnte endlich wieder nach Lust und Laune schwimmen gehen. Da die vielbefahrene Straße oberhalb des Campingplatzes verläuft, war der Verkehrslärm nicht störend. 

 

 

Samstag, 28.05.2022 – Füssen

Für eine erste Zwischenübernachtung auf dem Weg nach Hause, haben wir uns Füssen ausgesucht. Dort gibt es gleich drei Wohnmobilstellplätze, die unmittelbar hintereinander liegen. So macht man das, wenn man viele Touristen haben möchte, denn die bringen auch viel Kaufkraft mit. Nun gut. Wir sind direkt auf den ersten Stellplatz gefahren. Es waren nur noch ein paar Plätze frei, haben uns im Sportcenter angemeldet, die Gebühr bezahlt und sind dann zu Fuß in die Altstadt von Füssen gelaufen. Ein recht nettes altes Städtchen mit Fachwerkhäusern, einem Benediktinerkloster sowie dem hohen Schloss. Wir schauen uns nur ganz oberflächlich um, denn es ist schon später Nachmittag und wir wollen ja eigentlich auch nur Übernachten. Trotzdem lassen wir es uns nicht entgehen, im Gasthof Krone zünftig zu speisen.

 

Fazit zum Stellplatz am Sportstudio: fuessen-mobil
Die ca. 30 Stellplätze liegen gegenüber des Sportzentrums. Dort kann man sich auch anmelden und bezahlen. Die Plätze sind recht eng, geschottert und verlaufen im Halbkreis rund um ein kleines, modernes Sanitärhaus mit Toiletten, zwei großen Duschen und Spülmöglichkeit. Ver- und Entsorgung ist ebenfalls vorhanden sowie Strom. Zusätzliche Parkfläche gibt es noch auf dem gepflasterten Bereich vor dem eigentlichen Stellplatz. Nachts sehr ruhig. Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. Bis zur Altstadt von Füssen ca. 2 km. Der Forggensee ist ebenfalls zu Fuß gut erreichbar.

 

 

Sonntag, 29.05.2022 - Bad Rappenau

Da wir gerne noch eine zweite Zwischenübernachtung machen möchten, haben wir uns entschieden, in Bad Rappenau einen Stopp einzulegen. Als wir auf den Stellplatz zufahren bemerken wir, dass wir schon einmal hier waren, dieser jedoch aufgrund der Coronapandemie geschlossen war. Wir parken also ein, es sind nur drei weitere Wohnmobile dort, so dass wir keinen Stress haben, einen Platz zu finden. Bezahlt werden soll die Stellplatzgebühr bei der Stadtinformation im Solebad. Somit machen wir uns auf den Weg dorthin. Endlich angekommen stellen wir fest, dass diese gar nicht besetzt ist. Die nette Dame vom Solebad erklärt uns, dass man dort die Stellplatzgebühr gar nicht mehr bezahlen kann. Morgens käme ein Herr von der Stadt zum Kassieren. Also schauen wir uns halt die Stadt mal näher an und sind total enttäuscht. Außer Rehakliniken mit riesigen Parkplätzen davor, entdecken wir so gar nichts Schönes. Nun, dann gehen wir eben in die Eisdiele. Leider geht das nicht. Hunde sind im Innenraum nicht erlaubt. Wir suchen uns draußen ein windgeschütztes Plätzchen und warten auf die Bedienung – die aber nicht kommt. Also stehen wir auf und gehen wieder. Der  Kurgarten soll sehr schön sein, verrät uns ein Rappenauer Bürger und somit gehen wir dort hin. Doch man soll es nicht glauben, auch hier sind Hunde nicht gestattet. Vor lauter Frust kehren wir in das Gasthaus „Häffner Bräu“ ein und essen eine kleine und  sehr leckere Vesper. Den Abend verbringen wir im Wohnmobil.

 

Fazit zum Stellplatz in Bad Rappenau: wohnmobilstellplatz-bad-rappenau 

Insgesamt bis zu 40 Wohnmobile können Platz finden. Die Plätze liegen direkt an einem großen PKW-Parkplatz, nachts sehr ruhig. Ver- und Entsorgung vorhanden, jedoch relativ teuer. Wer gerne das Sole- und Saunaparadies besuchen möchte, ist hier bestimmt am richtigen Platz.

 

 

Montag, 30.05.2022 – Heimfahrt 

Wir stehen zeitig auf, Frühstücken und fahren los Richtung Heimat. Die Übernachtung war sehr günstig, um nicht zu sagen kostenlos. Denn bei unserer Abreise hatte sich noch keiner sehen lassen, um für den Stellplatz die Gebühren zu kassieren. Die Rückfahrt verlief reibungslos, so dass wir bereits um 10 Uhr in Bad Kreuznach ankommen.

 

Unsere Reiseroute: