Eine Reise durch Südschweden
16.06. – 01.08.2022

 

Donnerstag, 16.06.2022 – Langenfeld - Wir besuchen Heike und Peter
Schon einmal hat es nicht geklappt mit unserem Plan, Heike und Peter zu besuchen. Doch diesmal stehen die Chancen gut. Am frühen Nachmittag, so gegen 14 Uhr, kommen wir an. Das Wetter ist sehr schön, so dass wir draußen Kaffee trinken können. Nach einem Spaziergang mit den Hunden bis zur Wasserburg Haus Graven und einer kurzen Erfrischung im romantischen Garten der Burg, gehen wir abends gemeinsam etwas essen.

 

Freitag, 17.06.2022 – Montag, 20.06.2022 - Wesel
Heike lässt es sich nicht nehmen, uns am nächsten Morgen mit einem üppigen Frühstück zu verwöhnen. Vielen lieben Dank für Eure Gastfreundschaft. So gestärkt fahren wir weiter nach Wesel, wo schon meine Eltern auf uns warten.

 

Die nächsten Tage verbringen wir bei meinen Eltern. Am Montag, meinem Geburtstag, machen wir einen Einkaufsbummel durch Wesel. Abends gehen wir im Steakhaus Gambrinus essen. Meine Freundin Birgit und ihr Mann Jürgen sind auch mit dabei und darüber freue ich mich besonders. Aufgrund der Entfernung sehen wir uns ja nicht so oft und daher genieße ich das Zusammensein mit ihr besonders.

  

Fazit zum Wohnmobilstellplatz Römerwardt:  stellplatz-roemerwardt
Der Platz liegt recht schön und nicht weit vom Rhein entfernt. Leider ist direkt vor dem Platz derzeit eine Großbaustelle. Es wird das Rheinbad vergrößert und ausgebaut. Daher ist es in der Woche morgens recht unruhig und man hört ein wenig den Baulärm.

 

Dienstag, 21.06.2022 – Weiterfahrt Richtung Norden - Schweden entgegen
Wir machen unser Wohnmobil startklar, kaufen noch ein paar Lebensmittel ein, tanken und fahren los. Die erste Etappe übernehme ich. Nach einer kurzen Mittagspause kurz vor Oldenburg, übernimmt mein Mann das Ruder bzw. das Lenkrad. Gegen 15:00 Uhr steuern wir dann endlich den Wohnmobilstellplatz am Freizeitzentrum Heidenau an. Das Wetter ist sehr schön, so dass wir den Nachmittag draußen verbringen können.

 

Am Abend stellen wir entsetzt fest, dass wohl eine der beiden Aufbaubatterien des Wohnmobils nicht mehr richtig auflädt. So können wir morgen nicht weiterfahren. Zum Glück scheint es eine gute Wohnmobilwerkstatt in der Nähe zu geben. Diese werden wir morgen früh aufsuchen. Hoffentlich können sie uns helfen, sonst ist der Urlaub schneller zu Ende als er angefangen hat.

 

Fazit zum Stellplatz am Freizeitzentrum Heidenau: stellplatz-am-ferienzentrum
Sehr schöner Stellplatz vor dem Campingplatz auf Rasen. V+E vor Ort. Stromsäulen ausreichend vorhanden. Sanitärhaus vom Campingplatz kann gegen Gebühr mit genutzt werden, haben wir aber nicht in Anspruch genommen. Einfahrt gesichert durch eine Schranke, Einfahrtskarte erhältlich über einen Automaten. Diese kann für den Stromverbrauch direkt mit aufgeladen werden. Wir würden den Platz jederzeit wieder anfahren.

 

Mittwoch, 22.06.2022 – Werkstattbesuch und Fahrt nach Fehmarn
Die Mitarbeiter der Werkstatt sind sehr freundlich und nehmen uns ohne Termin dran um festzustellen, wo unser Problem liegt. Schnell wird klar, unsere Aufbaubatterie gibt so langsam den Geist auf bzw. hat nur noch eine 20 % Leistung. Zum Glück ist die Werkstatt in der Lage, uns noch am selben Tag eine neue Aufbaubatterie zu besorgen. Bereits um 11:00 Uhr wird diese eingebaut und nach etwa 1½ Stunden ist der Einbau erledigt. Frohgemut fahren wir weiter Richtung Fehmarn, über die Fehmarnsundbrücke bis nach Puttgarden, wo wir einen schönen Wohnmobilstellplatz finden. Nach dem Schrecken der nicht funktionierenden Batterie, bestellen wir uns eine Pizza, ich mache noch einen Salat dazu und das Abendessen ist gesichert.

  

Fazit zum Wohnmobilstellplatz Campingplatz Johannisberg Fehmarn: campingplatz-johannisberg
Einige Stellplätze befinden sich im Einfahrtsbereich, weitere im hinteren Bereich. V+E ist vorhanden, aber veraltet. Die Stromsäulen stehen relativ weit auseinander. Spülmöglichkeiten, Müllentsorgung, Waschmaschine, WC und Duschen vorhanden. Brötchenservice und Pizzeria (sehr lecker) am Platz.

 

Donnerstag, 23.06.2022 – Endlich in Schweden / Höllviken
Wir wollen früh starten. Ich koche schnell einen Kaffee und wir stellen entsetzt fest, das Problem ist leider nicht behoben. Die Batterie speist sich einfach nicht durch unsere Solaranlage auf. Ich hole schnell die bestellten Brötchen ab. Währenddessen telefoniert mein Mann schon mit der Werkstatt. Nach dem Gespräch ist klar, der Ladebuster der Solaranlage muss defekt sein. Daran können wir jetzt nichts mehr ändern. Wir müssen uns damit abfinden öfter dort zu übernachten, wo wir Strom laden können. Aber davon lassen wir uns jetzt den Urlaub nicht vermiesen und fahren weiter Richtung Schweden. Es wird schon alles klappen.


Wir sind zeitig an der Fähre und setzen über nach Rødby, fahren durch einen Teil Dänemarks  Richtung Kopenhagen und dann über die bekannte Öresundbrücke. Fähre und Brückenmaut sind nicht ganz billig. Wir zahlen die stolze Summe von 248,00 € für beides. Endlich, wir haben Schweden erreicht. Den Stellplatz in Falsterbo, dem südwestlichen Zipfel Schwedens, hatten wir favorisiert, er ist aber leider komplett belegt. Somit fahren wir nach Höllviken und bekommen noch den letzten Stellplatz. Wir gehen am Hafen ein wenig spazieren und trinken an der Bar ein Bier.  Wie wir so da sitzen und unseren Blick schweifen lassen bemerken wir, direkt neben unserem Stellplatz wird eine Strandbar eingerichtet. Am frühen Nachmittag tritt dann ein Gitarrenspieler auf und macht wunderschöne Musik. Und genau in diesem Moment fällt mir wieder ein, am Wochenende wird ja Mittsommernacht gefeiert. Ich fühle mich versetzt in meine Kindheit als ich das schon einmal erlebt habe und bin einfach nur glücklich, das noch einmal erleben zu dürfen.

  

Fazit zum Stellplatz: stellplatz/hoellviken
8 Stellplätze direkt mit Blick aufs Wasser, aber sehr eng. Strom direkt am Platz. Nutzung der Duschen und WC durch einen Code, den man mit dem Zahlbeleg erhält. Müll- und Schwarzwasserentsorgung vorhanden. Mein Mann findet den Platz ganz schrecklich. Ich hingegen finde ihn gar nicht schlecht für eine Übernachtung.

 

Freitag, 24.06.2022 – Ystad
Heute soll ich fahren und bin froh, dass das Wohnmobil direkt neben uns bereits abgefahren ist. Ich hatte schon arge Bedenken, dass ich das Ausparken nicht schaffe, aber es gelingt. Der Weg führt quer durch die Landschaft und über weite Felder. An einer Tankstelle füllen wir unseren Kraftstoff auf. Das sind mal Dieselpreise. Wir zahlen für einen halben Tank ca. 130 Euro, umgerechnet sind das etwa 2,60 Euro pro Liter. Im Vergleich liegen die Preise in Deutschland derzeit bei 2,14 Euro pro Liter.


Direkt am Hafen von Ystad gibt es einen Wohnmobilstellplatz und es sind sogar Plätze frei, aber ohne Stromanschluss. Da durch das Fahren unsere Batterie wieder vollgeladen ist, nehmen wir diesen Platz gerne und dann geht es gleich ab in das schöne Städtchen, welches insbesondere bekannt geworden ist durch die Romanfigur Kurt Waller. Die hübsche Einkaufsstraße schlendern wir hinauf und hinab und bestaunen die herrlichen, blumengeschmückten Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Wieder am Wohnmobil angekommen koche ich Kaffee und siehe da, die Solarpanelle lädt wieder auf. Wir sind froh, dass es wieder klappt. Abends, nachdem wir draußen gekocht haben stellen wir fest, dass die Solaranlage wieder nicht lädt. Wir sind ratlos und wissen nicht, was und warum das so ist.  Egal.


Die nette Dame im Hafenmeisterbüro hatte uns bei Ankunft etwas über das Mittsommernachtfest erzählt und ich hatte es so verstanden, dass es am Hafen ein großes Fest gibt. Aber nur einige Paare und Familien, zum Teil mit Blumenkränzen im Haar, machen es sich mit einem mitgebrachten Picknick am Strand gemütlich. Mit meinen Englischkenntnissen steht es wohl doch nicht so gut wie ich dachte.

  

Fazit zum Stellplatz am Hafen von Ystad: stellplatz-am-faehrhafen-in-ystad
29 Womos finden hier auf Rasenfläche oder geschottertem Untergrund Platz. Einfahrt durch Schranke gesichert. Einfahrtkarte erhält man im Hafenbüro nach Zahlung der Stellplatzgebühr. Mit der Karte hat man außerdem Zugang zu den Toiletten, Duschen, Waschmaschine und Spülmöglichkeit. Nicht alle Plätze haben Stromanschluss. Trinkwasser gibt es an mehreren Zapfstellen. Die Innenstadt ist schnell zu Fuß erreichbar.

 

Samstag, 25.06.2022 – Ales Stenar – Kivik
Nach einer ruhigen Nacht - wir hatten ja mit mehr Trubel gerechnet da Mittsommernacht war – entschließen wir uns, unser Lager aufzugeben und weiterzuziehen. Auf jeden Fall wollen wir uns die „Ales Stenar“ zu Deutsch „Die Steine von Ale“ ansehen. Hierbei handelt es sich um 59 senkrecht stehende Steine, die zwischen 0,5 und 1,8 Tonnen wiegen und bis zu 3 Meter hoch sind. Die Steine sind in der Form eines Schiffes angeordnet. Das Monument ist über 1.400 Jahre alt und steht auf einem Plateau oberhalb der Steilküste. Mit seinen 67 Metern Länge und 19 Metern Breite hat dieses Monument ein gewaltiges Ausmaß. Seine Bedeutung, es würde sich um eine Grabstätte handeln, ist bis heute nicht zweifelsfrei bewiesen. Auch besteht die These, es könnte sich um einen archaischen Sonnenkalender handeln und somit eine Art schwedisches Stonehenge. Wie auch immer, es ist auf jeden Fall ein Touristenmagnet und sehr interessant.

 

Nachdem wir uns dort ausgiebig umgesehen haben, fahren wir weiter nach Simrishamn und wollen dort eigentlich für eine Nacht bleiben. Uns gefällt aber die Lage des Wohnmobilstellplatzes überhaupt nicht, direkt am Hafen und auf blankem Asphalt. Somit fahren wir weiter zu dem kleinen Fischerdorf Kivik, welcher für den Fischfang bekannt ist sowie seine Apfelplantagen, auf denen über 70 Apfelsorten gedeihen. Im September gibt es sogar einen großen Apfelmarkt und am Hafen findet man eines der besten Fischgeschäfte Schwedens, so heißt es. Wir entscheiden uns spontan, für zwei Nächte auf dem netten Campingplatz einzuchecken. Mit Finja laufen wir am Abend noch runter zum Strand. Ansonsten ruhen wir uns bei dem schönen Wetter einfach nur aus.

 

Sonntag, 26.06.2022 – Kivik
Der Ort Kivik liegt fußläufig in nur einem Kilometer Entfernung und ist somit leicht zu erreichen. Der kleine Hafen ist interessant und wir sehen zu, wie ein Segelschiff anlegt. Wir schlendern noch ein wenig am Hafen entlang und ein kleines Stück hinein in den Ort. Allerdings gibt es dort gar nichts zu sehen und so gönnen wir uns mit Blick auf die Ostsee ein Eis. Es ist Sonntag und viele Schweden sind mit ihren Familien am Strand und gehen trotz des noch eiskalten Wassers schwimmen. Wie machen die das bloß? Mir ist es schon an den Füßen noch zu kalt. Wieder zurück auf dem Campingplatz genießen wir die Ruhe und die letzten Sonnenstrahlen des Tages.

 

 Fazit zum Familjecamping AB Kivik: kivikscamping
Sehr schöner, ruhig gelegener CP mit allem, was man für einen angenehmen Aufenthalt benötigt. V+E, zwei gepflegte Sanitärhäuser, Plätze teilweise mit Strom, auf Rasenfläche ohne Strom, Waschmaschine und Trockner, Rezeption mit kleinem Warenangebot. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt.

 

Montag, 27.06.2022 – Sölvesborg – Karlshamn - Camping Kolleviks
Wir sind früh wach. Kein Wunder, denn es wird hier zu dieser Jahreszeit ja auch recht früh hell um nicht zu sagen, kaum dunkel. Unser erstes Tagesziel ist es, die mit 75 Metern längste Fußgängerbrücke Europas  aufzusuchen. Ein Parkplatz ist schnell gefunden. Natürlich müssen wir unbedingt auch über die Brücke gehen, wenn wir schon mal da sind. Sie verbindet die Innenstadt mit der Halbinsel Listerland und wird rege von Fußgängern und Radfahrern genutzt. Die geschwungenen Stahlträger blitzen in der Sonne, was einen schönen Kontrast zum blauen Wasser darstellt.


Weiter geht es nach Karlshamn. Hier wollen wir die Nacht verbringen und entscheiden uns für den Campingplatz etwas außerhalb des Ortes und in der Nähe des Hafens. Das Einchecken und bezahlen kann man nur über eine App abwickeln, was aber recht gut klappt. Gegen Abend schlendern wir zum Hafen und gehen dort in ein schickes Fischlokal. Wir sitzen auf der Terrasse des Restaurants bei etwas kühlem Wind und genießen den wirklich leckeren Fisch. Komisch war jedoch der Bestellvorgang. Wir mussten das Essen zunächst am Eingang ordern und bezahlen. (Aufgrund der langen Schlange vor mir beim Bestellen, wollte mein Mann schon eine Vermisstenanzeige aufgeben.) Erst dann wird am Tisch serviert. Für uns sehr komisch. So etwas haben wir noch nicht kennen gelernt.

  

Fazit zum Campingplatz: Kolleviks-Camping
Der Platz bietet schöne, große Rasenplätze an. Es gibt einen Zugang zum See über einen Steg sowie einen öffentlichen Strandabschnitt. Die Sanitäranlagen sind sehr sauber und völlig in Ordnung. Bis zum Hafen ist es nicht weit und man hat diesen zu Fuß schnell erreicht. Dort gibt es einige Lokalitäten aber auch einen weiteren Stellplatz, der eine gute Alternative für eine Übernachtung darstellt.

 

Dienstag, 28.06.2022 – Vimmerby
Heute steht der Naturpark Eriksberg auf dem Programm. Es ist ein großer Safaripark mit Elchen, Bären, Hirschen und vielen weiteren Tierarten, die sich im Park frei bewegen. Es ist 10:00 Uhr als wir ankommen und müssen erfahren, dass man den Park erst ab 12:00 Uhr befahren darf. Wir möchten nicht so lange warten, denn dann schaffen wir es nicht mehr bis Vimmerby. Dort angekommen, buchen wir den Stellplatz gleich für zwei Nächte und erstehen schon mal die Eintrittskarten für „Astrid Lindgrens Värld“. 

 

Mittwoch, 29.06.2022 – Vimmerby
Ab geht’s in Astrid Lindgrens Welt. Mein Mann ist nicht so begeistert wieder zum Kind zu werden, aber ich freue mich darauf. Vimmerby ist unter anderem die Heimat von Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Ronja Räubertochter und Karlson vom Dach. Alles Serien aus meinen Kindertagen. Die Kulissen von diesen und weiteren Kinderbuchdarstellern sind hier originalgetreu aufgebaut. Ein Besuch in Astrid Lindgrens Welt ist wirklich wie eine Reise zurück in die eigene Kindheit. Kinder kommen hier voll auf ihre Kosten und ein Tag reicht nicht aus, sich alles anzusehen und die gebotenen Shows zu betrachten. Wirklich gut gemacht.


Nach diesem Abenteuer gehen wir am späten Nachmittag nach Vimmerby. Lt. Reiseführer ein charmantes Städtchen mit vielen Holzhäusern und einem gemütlichen Marktplatz. Uns hat dieser Ort aber überhaupt nicht überzeugt. Der Marktplatz ist recht schön aber ansonsten ist der Ort absolut uninteressant. Nach einem kurzen Stopp in einem Café am Marktplatz, in das von uns bevorzugte hatte unsere Finja keinen Zugang, gehen wir zurück zum Wohnmobil.


Unser Fazit bisher: Schweden ist recht teuer und bietet dafür wenig Gegenleistung bzw. Service. In Restaurants ist fast überall Selbstbedienung angesagt, ein Gefühl wie in einer Kantine kommt dabei auf. Da viele der kleinen Orte ziemlich gleich aussehen treffen wir die Entscheidung, unsere geplante Fahrroute zu ändern, weitere kleine Orte auszulassen und direkt auf Stockholm zuzufahren.

  

Fazit zum Wohnmobilstellplatz: SP bei Astrid Lindgrens Värld
Ein riesengroßer Platz mit über 300 Stellplätzen und mindestens 100 Ausweichplätzen. Der große Platz ist neu angelegt. Für das Wohnmobil bzw. den Wohnwagen ist die Fläche geschottert, davor Kunstrasen. Es gibt ein Sanitärhaus mit WC für Damen und Herren, Duschen, eine Spülküche mit mehreren Backöfen und Mikrowellen, Waschmaschine und Trockner, Ver- und Entsorgung. Strom an jedem Platz. Für einen Besuch von Astrid Lindgrens Welt bestens geeignet.

 

Donnerstag, 30.06.2022 – Söderköping
Um spätestens 10:00 Uhr müssen wir den Stellplatz verlassen haben, aber wir sind bereits vor 9:00 Uhr unterwegs. Schnell kaufen wir noch etwas Salat im nahegelegenen Supermarkt und nehmen die 126 km bis nach Söderköping in Angriff. Der Stellplatz direkt am Götakanal ist zu dieser noch frühen Stunde nicht stark besucht und so können wir uns einen schönen Platz am Rand aussuchen, damit unsere Finja genügend Auslauffläche hat. Die Stellplätze haben alle keinen Stromanschluss aber habe ich es schon erwähnt? Es war anscheinend ein Bedienungsfehler unsererseits. Die Solaranlage des Wohnmobils funktioniert auf jeden Fall wieder einwandfrei.


Wir gehen hinauf auf den Damm Richtung Schleuse und haben Glück, gerade ist ein Boot im Schleusenkanal und wir schauen uns das Prozedere genau an. Direkt gegenüber der Schleuse gibt es das wohl beste Eis in ganz Schweden, so kann man es im Reiseführer lesen. Also stellen wir uns an – wie auch bei den meisten Restaurants – und warten, bis uns ein Tisch zugewiesen wird. Dann kommen die beiden Eisbecher und die sind wirklich riesig. Hier bekommt man noch etwas für sein Geld, wenn das Eis auch nicht ganz günstig ist mit etwa 14,00 Euro pro Portion. Aber er schmeckt phantastisch. Zum Thema Eis in Schweden gibt es noch etwas erwähnenswertes. Entgegen dem italienischen auf Milch und Sahne basierenden Eis, dem Gelato, wird beim schwedischen Eis, dem Glass, mehr Luft eingeblasen, weshalb es weniger kompakt und sättigend ist. Vielleicht sind deshalb die Eiskugeln in Schweden so riesig.

 

So gut gestärkt begeben wir uns (eigentlich bin eher ich daran interessiert, denn mein Mann sieht sich diese Filme nicht an) auf die Suche nach den Drehorten von Inga Lindström und können zum Glück auch einige entdecken wie zum Beispiel die Kirche, die im Film „Die Braut vom Götakanal“ eine Rolle spielt oder die Buchhandlung aus dem Film „Wiedersehen in Eriksberg“. Söderköping ist ein recht nettes Örtchen und sehr interessant aufgrund des Götakanals. Hier Halt zu machen hat sich wirklich gelohnt. Das scheinen auch viele andere Camper so zu sehen, denn als wir wieder am Wohnmobilstellplatz ankommen, sind alle Plätze belegt.

  

Fazit zum Wohnmobilstellplatz: staellplats-goeta-kanal
Dieser liegt hinter einem Damm, direkt am Götakanal. Ver- und Entsorgung sind vorhanden aber kein Strom. Die Plätze sind geschottert und recht groß. Es gibt die Möglichkeit, im Bereich der Schleuse (ca. 4 Minuten Fußweg) zu Duschen sowie die Toilette aufzusuchen. Zugang erhält man durch den Code auf dem Parkticket, welches man am Automat erstehen kann. Der Preis ist mit ca. 18 Euro pro Nacht im Verhältnis zu den anderen Plätzen relativ günstig.

 

Freitag, 01.07.2022 – Nyköping
Heute bin ich wieder dran mit Fahren und die 86 km führen uns über die Schnellstraße und Autobahn, so dass wir frühzeitig am Stellplatz ankommen. Zum Glück ist noch ein Stellplatz frei. Der ist aber relativ eng, so dass ich meinem Mann das Steuer übergebe und ihn einparken lasse. Das muss ich wirklich noch üben aber am besten, wenn ich benachbarte Wohnmobile nicht gefährde. Im Nachhinein entdecken wir, dass ein paar Meter weiter noch ein paar etwas schönere Stellplätze vorhanden sind. Egal, wir haben uns ja auch schon – wie hier häufig üblich - über die App eingebucht und bezahlt. Wir fragen trotzdem beim Hafenmeister nach und erhalten die Antwort, dass diese freien Plätze sowieso schon reserviert sind.

 

Also machen wir uns direkt auf den Weg, den Ort zu erkunden. Eine historische Stadt und eine der ältesten Städte in Schweden. Bereits 1187 wurde mit dem Bau des Befestigungsturmes unten am Schloss Nyköpinghus begonnen. 1665 legte eine Magd durch Unachtsamkeit beim Feuermachen die Stadt und Schutt und Asche und 1719 wurde der Ort von russischen Soldaten niedergebrannt.

 

Zunächst schlendern wir am Hafen entlang, dann kommen wir am Nyköping Castle vorbei, der mittelalterlichen Burg- und Wehranlage, weiter geht der Weg über die Stadtbrücke und schon bald darauf erreichen wir den Marktplatz mit dem alten Rathaus, in dem das Tourist-Center untergebracht ist. Eine kleine Einkaufsstraße schließt sich an, die wir heute aber links liegen lassen und gehen zur St. Nicolas Kirche. Weiter führt uns der Weg über einen verschlungenen Pfad zum Storhusfallet, einem Wasserfall, und immer weiter am Bach Nyköpingsan entlang zum Nyköpings Hamn. Hier reservieren wir für den Abend in einem Restaurant einen Tisch, bevor wir zurück zum Wohnmobil gehen. Abends gehen wir die kurze Strecke zum Hafen noch einmal und genießen ein leckeres Abendessen, diesmal sogar mit Bedienung. Na, geht doch.

 

 Fazit zum Stellplatz Gästhamn Nyköping: gasthamnnykoping
Wohnmobilstellplatz direkt am Hafen. Links und rechts vom Hafengebäude verteilen sich 13 Plätze. Einchecken muss man über die Internetseite. Dabei erhält man auch einen Code, mit dem man Zugang zu den sanitären Einrichtungen (Dusche, Toilette, Sauna) erhält. Strom ist im Preis enthalten. Ver- und Entsorgung hingegen sind nicht vorhanden. Für eine Übernachtung zur Besichtigung der Stadt sehr gut geeignet.

 

Samstag, 02.07.2022 – Stockholm
Stockholm, wir kommen. Gegen 11:00 Uhr sind wir am Campingplatz. Das Wetter ist heute ziemlich bedeckt und daher wollen wir eigentlich am Wohnmobil bleiben. Doch gegen 14:00 Uhr wird mein Mann unruhig und so fahren wir doch schon heute in die Stadt und zwar mit der S-Bahn. Die Haltestelle ist ca. 300 m entfernt und schnell erreicht. Auch den Kiosk finden wir recht bald, an dem Fahrkarten erworben werden können. Der nette Mitarbeiter empfiehlt uns, direkt ein 72-Stunden-Ticket zu kaufen, mit welchem wir zu jeder Zeit überall hinfahren können. Das machen wir und zahlen gemeinsam nur etwa 9 Euro pro Tag und Person. Die Fahrkarte, ähnelt einer Checkkarte. Damit bekommen wir Zugang zum Bahnsteig. Nach 9 Stationen und etwa 30 Minuten Fahrzeit, sind wir am Gamla Stan, der Altstadt von Stockholm, angekommen.

 

Zunächst schlendern wir zum Kungsträdgarden und dem königlichen Schloss. Schnell sind drei Stunden vergangen und da es schon später Nachmittag ist und wir außerdem jetzt genau wissen, wie wir per Bahn gut in die Stadt kommen, gehen wir zurück zur Haltestelle und fahren zurück zum Campingplatz. Das Wetter hat sich wieder so gut gemacht, dass wir sogar draußen zu Abend essen können. Morgen Vormittag werden wir wieder nach Stockholm fahren, um diese wunderschöne Stadt weiter zu entdecken.

 

Sonntag, 03.07.2022 – Stockholm
Nach dem Frühstück fahren wir wieder mit der S-Bahn hinein nach Stockholm. Stockholm blickt auf eine mehr als sieben Jahrhunderte zurückreichende Besiedlungsgeschichte. Gebaut ist sie auf 14 Inseln, welche durch 53 Brücken verbunden sind. Daher wird Stockholm auch gerne als Venedig des Nordens bezeichnet. Aufgrund der hohen Wasserqualität aus dem Mälarsee, kann man sogar mitten in der Innenstadt Lachse angeln.
Da wir gestern schon unsere Erfahrungen mit der Bahnfahrt gemacht haben, kennen wir die Abläufe heute schon sehr gut und sind ruck zuck am Gamla Stan. Zunächst gehen wir noch einmal am Schloss vorbei und machen dann eine Rundfahrt mit einem Amphibienbus. Das ist spannend und bietet uns zudem die Möglichkeit, Stockholm auch mal vom Wasser aus zu betrachten.

 

Nach diesem schönen Erlebnis flanieren wir wieder durch die verwinkelten Gassen der alten Innenstadt. So viele neue Eindrücke machen hungrig. Wir entscheiden uns für ein italienisches Lokal. Der Platz am weit geöffneten Fenster ist einfach super. So haben wir alles im Blick und können die vielfältigen Besucher Stockholms ungestört beobachten und dabei ein wirklich tolles Essen genießen. Gut gestärkt gehen wir weiter auf Entdeckungstour und kommen dabei am „Stortorget“ – schwedisch für großer Platz - vorbei, dem ältesten Platz im Zentrum der Altstadt mit seinen wunderschönen und prägnanten Häusern, die fast jede Postkarte von Stockholm zieren und überall auf Souvenirs verewigt sind.


Am späten Nachmittag treten wir – nun schon sehr routiniert und auf müden Füßen – den Rückweg an. Stockholm hat uns wirklich sehr gut gefallen und noch ganz viel zu bieten. Gerne hätten wir das ABBA-Museum besucht oder das bekannte Vasa-Museum, in welchem es das einzige erhaltene Schiff der Welt aus dem 17. Jahrhundert zu bestaunen gibt. Leider ist der Zutritt mit Hund nicht gestattet und fällt für uns somit flach.

 

Montag, 04.07.2022 – Camping Bredäng
Eigentlich wollten wir heute nochmal nach Stockholm reinfahren. Ich wollte so gerne das ABBA-Museum besuchen, wenn auch ohne Mann und Hund aus bereits genannten Gründen. Doch kurzfristig habe ich mich dagegen entschieden. Was soll ich alleine darin. Das würde mir dann auch keinen Spaß machen. Also frühstücken wir lieber gemeinsam draußen, auch wenn es bereits bewölkt ist. Anschließend wird das Wohnmobil mal wieder richtig gesäubert und dann habe ich die Idee, etwas spazieren zu gehen und dabei Geo-Caching auszuprobieren, denn es soll einen solchen Punkt hier in der Nähe geben. Ein gut zu begehender Weg führt uns durch den Wald. Dann folgen wir einem kleinen Trampelpfad, entdecken Blaubeeren und naschen ein paar davon. Schließlich sind wir unten am See angekommen. Dieser hat einen herrlichen Sandstrand und Finja ist nicht mehr zu halten. Da muss sie rein. Ich suche derweilen nach dem Geo-Versteck und finde die kleine Dose in einer Baumwurzel. Nun treten wir den Rückweg an und sind – zum Glück – unmittelbar vor dem großen Regen am Wohnmobil. Dem ersten Regen übrigens in Schweden und er kam pünktlich, wie von der Wetter-App vorausgesagt. Irgendwie finde ich das Prasseln aufs Dach des Wohnmobils aber auch gemütlich.

  

Fazit zum Campingplatz Bredäng: bredangcamping
Für einen Besuch von Stockholm ist der Platz sehr gut geeignet. Die S-Bahnstation ist fußläufig in wenigen Gehminuten erreichbar und man fährt ohne umzusteigen bis in die Altstadt von Stockholm. Der Platz selbst bietet alles was man benötigt. Strom direkt am Platz, V+E sind vorhanden, ebenso eine Möglichkeit, das Auto zu waschen. Die Sanitäranlagen sind etwas veraltet aber o.k., Zugang über einen Code. Wanderwege in unmittelbarer Nähe und auch einen Badestrand gibt es, der jedoch ein wenig vom Platz entfernt liegt.

 

Dienstag, 05.07.2022 – Mariefred
Die Rezeption hat ab 9:00 Uhr geöffnet und ich bin die Zweite, die auscheckt. Nächstes Ziel ist Mariefred mit dem wunderschönen Schloss Gripsholm. Wir fahren auf den offiziellen Wohnmobilstellplatz der Stadt und gehen von dort aus etwas über 1 km bis in das bezaubernde Städtchen. Die kleine Einkaufsstraße mit den typischen Holzhäusern strahlt Gemütlichkeit aus. Schade, dass vor dem schönen alten Rathaus ein großer Parkplatz die idyllische Atmosphäre zerstört. Hauptattraktion von Mariefred ist und bleibt aber das Schloss, welches direkt am Ufer des Mälarsee liegt und auch heute noch bei besonderen Anlässen wie der Silberhochzeit von König Carl Gustav XVI und Königin Silvia genutzt wird.

 

Mariefred ist unter anderem auch bekannt durch die Inga Lindström Filme. So wurde im Film „Auf den Spuren der Liebe“ das Rathaus z.B. zur Polizeiwache. Das Schloss Gripsholm wurde mehrfach zur Kulisse, so auch im Film „Sehnsucht nach Marielund". An dieser Stelle gebe ich es zu: Ich bin ein Fan der Inga Lindström Filme, insbesondere aufgrund der wunderschönen Drehorte.

 

Bekanntheit erlangte der Ort aber auch durch die Liebesgeschichte von Kurt Tucholsky aus dem Jahre 1931, der hier in Mariefred seine letzte Ruhestätte gefunden hat.

Übrigens. Als eine dunkle Wolke den Himmel bedeckt, gehen wir ins Restaurant „Gripsholm Värdshus“ und kaum sitzen wir, kommt ein starker Wind auf und Regen prasselt hernieder. Zum Glück sind wir geschützt durch die Überdachung, so dass wir ungestört unser Mittagessen einnehmen können. Als wir gehen, scheint wieder die Sonne und wir kommen trocken am Wohnmobil an.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz in Mariefred: mariefreds-marina
Der Platz liegt am Rande der Ortschaft an einer viel befahrenen Straße. Die Plätze sind geschottert und haben Strom, sonst nichts. Bezahlt wird über eine App oder beim Hafenmeister, was wir dann gemacht haben. Für einen Besuch von Mariefred gut geeignet. Straße ist aber recht laut.

 

Mittwoch, 06.07.2022 – Askersund
Am Frühstückstisch fällt mir ein, eigentlich möchte ich doch nicht nach Örebro. Dort scheint es als Sehenswürdigkeit nur das Schloss zugeben und außerdem ist die Stadt mit ca. 135.000 Einwohner relativ groß. Ich würde gerne einen Stopp am großen Vätternsee einlegen und mein Mann findet den kleinen, charmanten Ort Askersund ganz am nördlichen Ende des Sees. Dort gibt es einen Stellplatz der recht nett aussieht. Es liegt zwar nicht auf unserer Strecke, aber wir haben ja Zeit für einen Abstecher.


Heute bin ich mit dem Fahren dran. Bis Askersund sind es ca. 140 km. Etwa 40 km vor dem Ziel gebe ich nochmal so richtig Gas und  hänge ein anderes Wohnmobil ab mit den Worten „der will uns den Stellplatz streitig machen“.  Diesmal erinnert mich mein Mann jedoch daran, nicht zu schnell zu fahren.

 

Als wir ankommen, sind alle Plätze belegt und ein Wohnmobil steht bereits vor uns in Warteposition. Wir erfahren, dass zwei Camper jeden Augenblick abreisen und das passt dann ja ganz genau. In diesem Moment kommt das abgehängte Wohnmobil um die Ecke und hat leider Pech. Keine Plätze mehr frei. Was für ein Glück, dass ich so flott gefahren bin. Der Platz bietet alles was man sich wünschen kann. Die Stellplätze sind mit Platten befestigt, davor ein kleines Stückchen Rasen. Leider haben wir keinen Platz mit Blick auf den See, es ist aber trotzdem sehr schön. Abends kochen wir in der auf dem Stellplatz vorhandenen Küche Nudeln mit Hasche und spazieren dann rüber zum Ort. Dort spielt eine Band Rock ´n´ Roll und Countrymusik. Es ist ein wirklich sehr schöner Abend. Gegen 20:00 Uhr hört die Musik leider auf zu spielen und wir gehen zurück zum Stellplatz.

 

 

Donnerstag, 07.07.2022 – Borgmästareholmen
Was für ein Wetter. Es regnet und regnet und regnet – zumindest den ganzen Vormittag. Da können wir uns richtig Zeit beim Frühstücken lassen. Am frühen Nachmittag ist es zwar immer noch sehr bewölkt, aber der Himmel hat seine Pforten geschlossen, es ist trocken. Wir schauen uns ein wenig im Ort um, gehen zum Anlegesteg der hinüber führt zur Freizeitinsel Borgmästareholm und sehen uns dort um. Es gibt zwei große Baumzelte sowie zwei Indianerzelte, die man bestimmt anmieten kann. Der schöne Sandstrand liegt verlassen dort, kein Wunder, das Wetter lädt heute nicht zum Baden ein und auch das Ausflugslokal ist geschlossen. So laufen wir in einem Bogen zurück ins Städtchen und probieren die leckeren Kuchen der ansässigen Bäckerei. Dann macht mein Mann für Morgen noch einen Termin beim Friseur aus, bevor wir wieder zurück zum Stellplatz gehen.

 

Freitag, 08.07.2022 – Schloss Stjernsund
Auch heute Morgen tröpfelt es ein wenig. Macht ja nichts, mein Mann ist beim Friseur. Aber der Spuk ist bald vorbei und es hört auf zu regnen. Wir schnappen uns die Räder, Finja wird im Anhänger verfrachtet, und radeln rüber zum Schloss Stjernsund, welches auf einer Landzunge im See Alsen liegt und das wir auf der anderen Seite des Sees von unserem Stellplatz aus sehen können. Ein Radweg schlängelt sich entlang des Sees bis zum Schloss. Eine Führung durch das Schloss machen wir wegen Finja nicht mit, schauen uns aber die schöne Landschaft rundum an. Eine Pause legen wir ein und suchen uns einen Tisch auf der Terrasse des Restaurants mit Blick über den See bis hin nach Askersund. Mein Mann genießt mal wieder ein köstliches Krabbensandwich und ich lasse mir eine Blaubeertart mit Vanillesoße schmecken. Bald darauf geht es mit dem Rad wieder zurück zu unserem Wohnmobil.

  

Fazit zum Wohnmobilstellplatz: stellplatz askersunds-citycamp
Sehr schöner und zentrumsnaher Stellplatz mit guter Sanitäranlage und einer voll eingerichteten Küche. Plätze teilweise mit direktem Blick auf den See. Rezeption ist mit einem kleinen Restaurant verbunden. Hier gibt es auch sehr gutes Eis. Weitere Restaurants und Geschäfte findet man in unmittelbarer Nähe. Ver- und Entsorgung ist vorhanden, Stromanschluss an jedem Platz. Jederzeit würden wir hier wieder einen Stopp einlegen.

 

Samstag, 09.07.2022 – Kristinehamn
Der Reiseführer bezeichnet Kristinehamn als wundervolle kleine Stadt, die direkt am Vänernsee liegt. Daher möchte ich dort unbedingt einen Halt machen und mir die Altstadt ansehen. Wir buchen uns auf dem Stellplatz direkt am Hafen ein und gehen los, die Stadt zu bewundern. Bewundern können wir aber nicht viel. Die kleine Einkaufsstraße ist zwar recht nett, aber viele Geschäfte sind leer und es wirkt alles unglaublich schmutzig. Unsere Stadterkundung führt uns nun in das alte Viertel der Stadt, in welchem viel Kunsthandwerk angeboten werden soll. Doch auch hier finden wir nur verschlossene Tore und alles wirkt verlassen. Wir sind sehr enttäuscht von diesem Ort. Da kann man wirklich sehr viel mehr draus machen. Das Einzige was es hier in Massen gibt sind Parkplätze, alle fast komplett leer. Dieser Stopp hat sich nicht gelohnt.

  

Fazit zum Stellplatz Kristinehamn: stellplatz-kristinehamns-gaesthamn
Wir haben einen Platz auf der Wiese direkt vor dem Minigolfplatz angeboten bekommen. Da standen wir sehr schön um nicht zu sagen viel besser als auf den geschotterten Stellplätzen, auch wenn wir keinen Blick auf den Hafen hatten. Empfang war sehr freundlich, man spricht deutsch. Sanitäranlagen waren gepflegt und völlig ausreichend. Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in der unmittelbaren Nähe. Platz für eine Übernachtung gut geeignet.

 

Sonntag, 10.07.2022 – Årjäng
Ich freue mich so auf Årjäng und den Campingplatz am Västra-Silen-See, wo ich als Kind war. Wenn möglich möchte ich mir hier ein Boot mieten und auf die kleine Insel fahren, die wir auch damals täglich angesteuert haben. Wir waren dort immer alleine und es war wirklich traumhaft. Natürlich sind wir damals auch Wasserski gefahren, dass muss heute aber nicht mehr sein.  Doch wie so oft im Leben kommt alles anders als man denkt.


Der Campingplatz von damals ist nicht wiederzuerkennen, in keinster Weise. Heute ist es ein riesiger Platz ohne Seele. Wir fragen nach einem Stellplatz, aber angeblich ist er völlig ausgebucht. Wir könnten maximal eine Nacht bleiben erklärt man uns. Ich bin enttäuscht. Mit der Insel wird es also schon mal nix. Wir bekommen einen Plan mit freien Plätzen für diese eine Nacht und laufen los. Doch nirgendwo gefällt es uns. Alle Plätze sind super eng, vollgestopft und chaotisch. Nachdem wir einmal über den ganzen Platz gelaufen sind, ist unsere Entscheidung gefallen. Wir fahren weiter.


Zunächst machen wir noch Halt in Årjäng und ich entdecke dann noch den Lebensmittelladen, in dem wir früher immer eingekauft haben und auch den großen Troll gibt es noch. Leider ist daneben inzwischen ein riesiger Hotelkomplex entstanden und auch hier findet meine romantische Vorstellung von Damals keinen fruchtbaren Boden mehr. Schnell noch ein Bild gemacht, dann fahren wir weiter.


Am Järnajön-See, der gleich neben dem Västra Silen-See liegt, entdecken wir den kleinen Campingplatz Sandaholm mit schönem Sandstrand. Wir können auf einem Wiesenplatz mit Blick auf den See stehen. Wunderschön. Jetzt muss nur noch das Wetter etwas wärmer werden, heute haben wir nur 17 Grad, dann kann Finja endlich mal wieder baden gehen.

 

Fazit zum Campingplatz Årjäng: Arjang-Camping-Stugor-Sommarvik
Der Platz hat nichts mehr mit dem netten kleinen Campingplatz aus meiner Jugendzeit zu tun. Er ist riesig und in die schöne Landschaft und somit in den Hangbereich hineingebaut, mit Überlaufpool, meiner Meinung nach völlig überflüssig bei dem wunderschönen See. Der Platz wirkt sehr ungepflegt und völlig überlaufen. Aufgrund der Masse an Leuten ist der kleinen Strandabschnitt wohl nicht ausreichend. Dort scheinen aber noch die alten Hütten zu stehen. Ich war so entsetzt vom jetzigen Ausmaß des Platzes, dass ich hier nicht bleiben wollte. Wir sind weitergefahren.

 

 Fazit zum Campingplatz Sandaholm:  sandaholm Camping
Schöner kleiner Campingplatz direkt am See. Die Rezeption liegt etwas vor dem eigentlichen Platz, der über eine Holzbrücke mit Schranke erreichbar ist. Betreiber sind sehr freundlich. Eine Dame dort spricht deutsch. Es gibt ein Restaurant und ein paar Lebensmittel werden angeboten. Essen im Restaurant haben wir nicht probiert, war aber gut besucht. Direkt an der Rezeption gibt es auch Wohnmobilstellplätze, die uns aber zu nahe an der Straße lagen. V+E sind am Stellplatz sowie auf dem Campingplatz vorhanden. Sanitärhaus auf dem Campingplatz war sehr sauber. Zugang zum Campingplatz führt über eine Brücke, gesichert durch eine Schranke.

 

Montag, 11.07.2022 – Häverud Aquädukt – Dalsland-Kanal
Nach dem Aufstehen entscheiden wir uns fürs Weiterfahren. Wir wollen nach Häverud. Vielleicht klappt es diesmal mit meinen Kindheitserinnerungen, denn dort war ich mit meinen Eltern ebenfalls vor 45 Jahren. Doch zuvor muss ich noch eine harte Prüfung bestehen. Heute bin ich mit dem Fahren dran und der Weg führt uns über winzig kleine Straßen, so eng, dass nur ein Fahrzeug wirklich genug Platz hat. Kam mir mal ein Auto entgegen, so habe ich einfach angehalten und der PKW-Fahrer konnte sich vorbeiquetschen. Mit dieser Technik sind wir dann heil und ohne Schrammen am Wohnmobil nach etwas über einer Stunde wieder auf eine normale Straße angekommen und haben auf dem Parkplatz am Dalsland-Kanal geparkt.

 

Ein kurzer Fußweg und endlich sehen wir das imposante Bauwerk. Hier treffen unten die Schleuse mit der Schiffsbrücke, darüber die Bahnlinie und noch darüber die Straße auf spektakuläre Art und Weise zusammen. Ich erkenne es wieder und bei herrlichem Sonnenschein schauen wir ein wenig beim Schleusen zu. Der Kanal- und Eisenbahnbauer Nils Ericson war übrigens der Schöpfer dieser verrückten Idee.  Er sollte eine Lösung herbeiführen, die 10 Meter Höhenunterschied im Dalsland-Kanal zwischen Upperudshöljen und dem See Åklången zu lösen. Es ist ihm gelungen. Bereits 1869 wurde das Aquädukt zusammen mit dem Dalsland-Kanal,  der übrigens 240 km lang ist und 31 Schleusen umfasst, von König Karl XV feierlich eingeweiht.

Anschließend fahren wir auf den Stellplatz in unmittelbarer Nähe. Gegen Abend gehen wir die kurze Strecke zum Kanal noch einmal und genießen ein herrliches Fischmenü mit Blick auf den Kanal.

 

 Fazit zum Wohnmobilstellplatz: Stellplatz-Haveruds-Camping
Stellplätze liegen direkt neben dem eigentliche Campingplatz. Flächen für Wohnmobile sind geschottert und großzügig bemessen. Sanitärhaus vom Campingplatz ist etwas in die Jahre gekommen aber sauber und kann mit genutzt werden. Strom gibt es am Platz. Wasser bekommt man am Campingplatz und dort ist auch die Chemietoilettenentsorgung, aber mal wieder gibt es keine Entsorgung für Grauwasser, wie so häufig in Schweden.

 

Dienstag, 12.07.2022 – Die Westküste, Fjällbacka und Camping Önna Gård in Hunnebostrand
Wieder quer durchs Land fahren wir heute nach Fjällbacka, einem lebendigen Fischerort mit schönen Holzhäusern, die sich malerisch um den Fjord mit dem beeindruckenden Schärengarten schlängeln. Direkt hinter den Häusern ragt steil der Berg Vetteberget empor, der nicht nur Bekanntheit erlangte durch den markanten Kungsklyfta, einem verkeilten Felsbrocken, sondern auch durch Filmszenen aus dem Film Ronja Räubertochter, die hier gedreht wurden. Nach einer kurzen Mittagspause mit Blick auf den Fjord, gehen wir zurück zum Wohnmobil und haben einen Strafzettel am Auto. Zunächst können wir uns nicht erklären warum. Ordentlich wie wir sind, haben wir die Parkscheibe ins Auto gelegt, so wie uns das zuvor ein schwedisches Ehepaar mit Wohnmobil erklärt hatte. Doch dann entdecken wir, das Parken mit Wohnmobil ist überhaupt nicht gestattet. Alle dort parkenden Wohnmobile haben einen solchen Liebesbrief hinter der Windschutzscheibe. 700 Kronen sind schon ein stolzer Preis.

 

Mit diesem negativen Erlebnis zum Abschluss der Stadtbesichtigung, fahren wir weiter die Küste runter. Wir möchten nach Smögen aber dort sind alle Stellplätze belegt, auch etwas außerhalb ist alles belegt. Wir versuchen es auf einem Campingplatz - auch voll und der nächste auch. Genervt fahren wir etwas weg von der Küste zu einem Campingplatz, der aber auch belegt ist. Die nette Betreiberin bietet uns trotzdem einen inoffiziellen Platz auf einer Wiesenfläche an. Da wir schon 15:00 Uhr haben, nehmen wir dankend an. Dann wollen wir zahlen und erfahren – hier nur cash. Glücklicherweise haben wir gerade noch genug Kronen für eine Übernachtung, sonst hätten wir gar nicht bleiben können. Das zum Thema „in Schweden braucht man kein Bargeld“.

  

Fazit zum Campingplatz Önna Gård: hunnebostrand
Schöner, sehr ruhiger Campingplatz mit Brötchenservice, der direkt an einem Golfplatz liegt. Sanitäranlage etwas älter aber sauber. V+E ist ebenfalls abenteuerlich. Grauwasser wird über eine Kunststoffschale entsorgt, aber es ist immerhin eine Möglichkeit vorhanden. Wir bekamen einen Stellplatz auf einem Wiesenstück angeboten obwohl alles besetzt war. Das war sehr nett.

 

Mittwoch, 13.07.2022 – Mittwoch, 20.07.2022 - Camping Skottek in Ulricehamn
220 km bis zum Campingplatz Skottek liegen vor uns. Da wir diesmal aber hauptsächlich über eine E-Straße fahren, erreichen wir unser Ziel kurz vor 13:00 Uhr. Wir haben vorsorglich für drei Nächte vorreserviert und das war gut so, denn abends ist der Platz wieder komplett ausgebucht. Die Ferien haben begonnen und es wird immer schwieriger, ohne Reservierung überhaupt einen Stellplatz zu bekommen, was sehr schade ist. Das Wetter ist recht gut, so dass wir den Nachmittag in der Sonne sitzen können. Dann erforschen wir das Gelände und den Strand, der zum Campingplatz gehört. Was wir sehen gefällt uns alles sehr gut, so dass wir gleich drei weitere Nächte nachbuchen. Hier kann man sehr gut Fahrrad fahren, baden – zumindest Finja – und es sind nur 2 km bis nach Ulricehamn. Jetzt wird mal nicht gefahren, sondern zur Abwechslung mal gecampt und geradelt.

 

Einen Tag fahren wir nach links über Ulricehamn hinaus bis nach Hökerum, einen anderen Tag nehmen wir den Weg nach rechts bis Vegby und lassen uns eine der berühmten schwedischen Zimtschnecken schmecken, bevor wir zurück radeln. Ansonsten genießen wir die Ruhe und die schöne schwedische Landschaft. Zuletzt buchen wir noch eine weitere Nacht auf diesem Campingplatz, da wir erst dann einen Platz bei unserem nächsten Ziel bekommen können.

  

Fazit zum Campingplatz Skottek: skottek/camping
Ein sehr schöner kleiner Campingplatz am See. Alles vorhanden was man braucht. Diverse Sanitärgebäude unterschiedlichen Alters, voll eingerichtete Küchen und alles sehr sauber. Die Betreiberin ist Österreicherin, spricht also deutsch und ist wirklich sehr freundlich und hilfsbereit. An der Rezeption werden diverse Lebensmittel angeboten. Man kann auch Boote ausleihen. Auf dem Platz gibt es ebenfalls ein Restaurant. Hier gibt es pro Tag ein warmes Gericht, Salate und Pizza. Der Betreiber macht auf Wunsch aber auch etwas anderes. Man muss einfach nur seinen Wunsch äußern. Essen war ganz in Ordnung. Die alte Bahnstrecke wurde als Fahrradweg ausgebaut und führt direkt am Campingplatz vorbei, somit perfekt, um die Gegend mit dem Rad zu erkunden. Noch zu erwähnen: keine Mücken dort.

 

Skottek-Camping:

 

Mit dem Rad nach Hökerum:

 

Radtour nach Vegby:

 

Ulricehamn:

 

Mittwoch, 20.07.2022 – Montag, 25.07.2022 - Camping Bexet
So, jetzt haben wir das Schlamassel. Da ich immer von meinen Kindheitserinnerungen in Schweden schwärmte und erzählte, dass wir dort nur Natur um uns hatten, hat mein Mann jetzt mal einen Campingplatz mitten im Nirgendwo ausgesucht. Das bestätigt sich schon auf der Anreise, denn es geht einige Kilometer über unbefestigte Straßen bis zum Platz, den wir vorab in einer extra dafür vorgesehenen App reservieren und bezahlen mussten. Dabei haben wir den letzten freien Platz überhaupt ergattert. Kaum zu glauben, dass  überhaupt irgendjemand den Platz findet. Wir stellen uns so, dass wir das ganze Areal überblicken können, denn unsere Parzelle ist etwas erhöht. Die Hitzewelle aus Deutschland hat nun auch Schweden erreicht und wir haben heute 32 Grad. Am Nachmittag gehen wir mit Finja an einen der beiden kleinen Strandabschnitte (an dem kein Hundeverbotsschild steht) schwimmen. Dann wird gegrillt. Das Wetter passt einfach perfekt dazu.

 

Am nächsten Tag haben wir sogar 34 Grad und machen nichts außer schwitzen, Canasta spielen und mit Finja baden gehen. Einfach zu heiß und schon außergewöhnlich für Schweden.

 

Dann erleben wir wieder einen Temperatursturz auf nur 19 Grad. Somit können wir ein wenig spazieren gehen und endlich kann ich Heidelbeeren pflücken. Da weiß ich schon, was es morgen zu essen gibt: Heidelbeerpfannkuchen. Für heute habe ich schon Putenschnitzel aus dem Froster genommen und aufgetaut. Gut, dass mein Mann den Grill nicht wieder eingepackt hat, denn darauf können wir auch kochen und braten. Ach übrigens. Einen Geocacher haben wir auch noch entdeckt und uns eingetragen.

 

Das Wetter ist am Samstag besser als vorausgesagt. Eigentlich sollte es den ganzen Tag regnen aber gegen Mittag hellt es soweit auf, dass wir uns doch noch auf die Socken machen und heute mal in die andere Richtung laufen. Zunächst führt der Weg über die Straße, die wir auch bei der Anreise gekommen sind. Tatsächlich kommen uns auch heute Autos entgegen, genau drei Stück und zwei Radfahrer. Dann biegen wir ab auf den schmaleren, unbefestigten Weg nach Bockshult, der mitten durch den Wald führt. Der Ort selbst besteht aus vier Häusern und es begegnet uns kein einziges Auto. Hier in Bockshult gibt es wieder einen Geocacher und wir finden ihn auch schnell. Diesmal ist es eine größere Box mit Gegenständen. Leider haben wir nichts dabei und legen deshalb eine 50 Cent Euromünze hinein. Da es in Schweden ja Kronen gibt hoffen wir, es ist etwas Besonderes für die Box. Anschließend gehen wir den gleichen Weg zurück zum Campingplatz. Am Abend werden Pfannkuchen gebacken mit unseren selbst gepflückten Heidelbeeren. Das erinnert mich wieder an meine Kindheit in Schweden. Hmmm, die sind lecker.

 

 Fazit zum Campingplatz Bexet: Bexetcamping
Der Platz selbst ist schön und gepflegt. Es gibt zwei kleine öffentliche Strandabschnitte, einer leider verboten für Hunde. Das Sanitärhaus ist neu und sehr sauber. Auch eine komplett neue, vollständig eingerichtete Küche steht den Campern zur Verfügung. Es gibt einen Grillplatz und für die Kinder ein Trampolin und Schaukeln. Ansonsten gibt es hier gar nichts. Man kann noch nicht einmal ein Eis kaufen. Die nächsten Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants findet man im ca. 6 km entfernten Hyltebruk. Auch Wanderwege haben wir nicht entdeckt. Wir haben die Straßen genutzt, allerdings ist nicht viel Verkehr. Der Platz ist absolut ruhig und nachts stockdunkel, denn es gibt keine Beleuchtung. Für Familien mit Kinder die ein Auto dabei haben, ist der Platz aber wirklich sehr schön und naturbelassen.

 

Bexet-Camping:

 

Wanderung nach Ekenäs und Heidelbeeren pflücken:

 

Spaziergang nach Bockshult:

 

Montag, 25.07.2022 – Mittwoch, 27.07.2022 – Überfahrt nach Puttgarden - Camping Johannisberg
Am Morgen regnet es in Strömen. Ob das Abschiedstränen sind weil wir heute Schweden verlassen? Ich bin auf jeden Fall etwas traurig, aber mein Mann muntert mich auf: „Wir kommen ja wieder und sehen uns noch einiges in Schweden an“. Je weiter wir nach Süden kommen, desto heller wird der Himmel und es klart auf, denn in Deutschland ist die Hitzeperiode von weit über 30 Grad noch immer nicht beendet

 

Die erste Fährüberfahrt von Helsingborg nach Helsingør dauert nur 20 Minuten. Daher steigen wir mit unserer Finja erst gar nicht aus. Das gibt nur Stress. Die nächste Überfahrt von Rødby nach Puttgarden hingegen dauert 50 Minuten und man darf nicht auf dem Parkdeck verbleiben. Schnell gehen wir hinauf und ins Restaurant. Da wir heute Morgen frühzeitig abgefahren sind, haben wir jetzt Kaffeedurst und essen noch einmal eine der leckeren Zimtschnecken, für die Schweden bekannt ist. Dann noch ein kurzer Einkauf im Duty-Free-Shop und schon müssen wir wieder ins Wohnmobil, da die Fähre bald anlegt. Auf Fehmarn angekommen gehen wir noch etwas Obst einkaufen und fahren dann zum Campingplatz Johannisberg, den wir bereits auf der Hinreise angesteuert hatten. Hier in Deutschland ist es mit 32 Grad heiß und schwül. Diese Temperaturen sind wir gar nicht mehr gewöhnt. Am Abend dann die Erlösung. Es gewittert und ein Regenguss folgt dem nächsten.

 

Auch am nächsten Morgen werden wir wieder durch das Prasseln des Regens auf dem Dach geweckt. Doch schon bald kommt die Sonne zum Vorschein und die Temperatur ist mit 20 Grad super angenehm. Am frühen Mittag machen wir somit eine Wanderung zum grünen Brink und besuchen die Beltbude. Sie Sonne lacht zwar, aber ein kräftiger Wind weht uns durchs Haar, zumindest mir und Finja. Abends gehen wir in Chillaz Pizza Bar eine Pizza essen und lassen den Tag ruhig auslaufen. Morgen geht es weiter nach Soltau und wir wollen frühzeitig los. Man weiß ja nie, wie der Verkehr um Hamburg sich entwickelt.

  

Fazit zum Wohnmobilstellplatz Campingplatz Johannisberg Fehmarn siehe oben: campingplatz-johannisberg

 

Wanderung zum grünen Brink und zur Beltbude:

 

Mittwoch, 27.07.2022 – Sonntag, 31.07.2022 – Röders´Campingpark Soltau
Die Fahrt verläuft gut und auch durch Hamburg kommen wir prima ohne Stau, so dass wir bereits um halb eins auf dem Campingplatz ankommen. Wir werden freundlich empfangen und bekommen einen sehr schönen Platz zugewiesen. Das Wetter ist gut, so dass wir draußen noch zu Mittag essen können. Und dann schlägt das Schicksal zu. Ich falle über die Sicherung von Finjas Leine und lande mit den Knien zuerst im Kies. Toll, die ersten 4 Wochen humpelte ich mit dem linken Fuß der mir ziemlich weh tat und jetzt mit dem rechten Bein. Abends machen wir noch einen kleinen Humpelrundgang über den Platz und das war es dann.

 

Donnerstag, 28.07.2022 – Wanderung durch die wunderschöne Heidelandschaft
Der neue Tag beginnt sonnig. Wir frühstücken draußen. Meinem Knie geht es einigermaßen gut, somit setzten wir unseren Plan um, mit dem Shuttlebus nach Oberhaverbeck zu fahren. Von dort aus sind es nur noch ein paar Meter bis zu den Wanderwegen durch die große, wunderschöne Heidelandschaft rund um Niederhaverbeck. Immer wieder bleiben wir stehen und lassen den Blick schweifen. In der Ferne sehen wir Heidschnuckenherden grasen und Schmetterlinge fliegen hin und her. Leider blüht die Heide noch nicht voll, aber die ersten Blüten gehen schon auf. Spätestens in einer Woche wird die Gegend hier lila eingefärbt erscheinen. Wir sind halt etwas zu früh dran. Da es uns hier aber sehr gut gefällt nehmen wir uns vor, noch einmal wieder zu kommen, dann aber erst ab 08. August. Da soll die Heide auf jeden Fall in voller Blüte stehen. PS: Mein Knie hat gut mitgemacht. Dann können wir morgen vielleicht doch noch unsere geplante Radtour in Angriff nehmen.


Freitag, 29.07.2022 - Radtour zum Eggershof
Herrlicher Sonnenschein weckt uns. Mit dem Rad wollen wir heute nach Ellingen fahren und dort beim Eggershof einkehren. So weit so gut. Direkt am Campingplatz vorbei verläuft ein Radweg, der uns zum Ahlftener Flatt führt. Den umrunden wir und fahren dann - leider - in die falsche Richtung. Auf einmal sind wir auf dem Radweg der entlang einer vielbefahrenen Straße verläuft. Das kann nicht richtig sein. Wir orientieren uns neu anhand der Google-Maps-App, die  sich nicht wirklich für schöne Radtouren eignet, und finden endlich den Weg zum Eggershof. Dort angekommen setzten wir uns bei diesem traumhaften Wetter in den schönen Außenbereich und lassen uns ein großes Stück Torte schmecken. Das haben wir uns jetzt aber verdient. Danach geht es auf direktem Weg zurück zum Platz. Gut, dass wir den Rückweg so zügig hinter uns gebracht haben, denn am späten Nachmittag öffnet der Himmel seine Pforte und es regnet Bindfäden.

 

Samstag, 30.07.2022 – Soltau und Rundwanderweg Pieztmoor
Herrlicher Sonnenschein weckt uns. Für den heutigen Tag haben wir das Auto vom Campingplatz gemietet, fahren zuerst nach Soltau und schauen uns dort die recht nette Einkaufsstraße an. Da unsere Finja heute Geburtstag hat – sie wird schon 10 Jahre alt – kaufen wir für sie ein neues Geschirr, eine Leine und ein kuscheliges Kissen für den Hundeanhänger. Wirklich interessiert haben Finja aber weit mehr die Leckerchen in den Regalen, wovon sie natürlich an ihrem Geburtstag einige bekommen hat. Weiter geht es mit dem Leihauto bis kurz vor Schneverdingen. Hier beginnt der 4,4 km lange Rundwanderweg durch das Pietzmoor. Das schaffen wir locker, so dachten wir zumindest. Der Weg bis zum Beginn des Rundwanderweges ist schon mal 1 km lang. Dann kommen wir zu dem Steg, der uns durch das Moor leitet. Es ist einfach nur phantastisch, alle paar Meter eröffnet sich uns ein anderer Blickwinkel auf die Landschaft, die Moorflächen und -tümpel. Und es wird immer heißer. Das Barometer klettert auf 27 Grad. Zum Glück gibt es auch immer wieder schattige Abschnitte. Dann ist der Steg zu Ende und auf einem Schild können wir lesen, bis zum Parkplatz sind es noch 2 km – voll durch die Sonne. Am Parkplatz angekommen ist uns klar, das ist nicht der Parkplatz, auf dem wir das Auto abgestellt haben, bis dorthin müssen wir noch einmal etwa einen Kilometer laufen. Am Auto ankommen sind wir schön platt, denn die Sonne brennt unbarmherzig vom Himmel. Und der Wanderweg, so rechnen wir nach, belief sich vom Parkplatz aus und wieder bis zu diesem zurück nicht auf 4,4 km sondern auf mindestens 8,4 km.

  

Fazit zum Campingplatz Roeders Campingpark: roeders-park
Ein wirklich sehr schöner Campingplatz mit allem was man braucht. Betreiber sind sehr nett und helfen bei allen Fragen weiter. Brötchenservice und kleine Einkaufsmöglichkeit an der Rezeption. Zwei Sanitärgebäude auf dem Platz. Alles ist sehr sauber, ordentlich und gepflegt. Das Restaurant bietet leckere Speisen an und ist immer gut besucht. Strom, Wasser und Abwasser direkt am Platz. Chemietoiletten-Entsorgungsstellen sind mehrere auf dem Platz verteilt, was weite Wege erspart. Es besteht die Möglichkeit, sich ein Auto für einen Tag zu mieten. Soltau selbst liegt ca. 2 km entfernt. Sehr gut ist die kostenfreie Einrichtung des öffentlichen Shuttlebusses, Haltestelle befindet sich nahe beim Platz.

 

Sonntag, 31.07.2022 – Fahrt nach Alsfeld
Wir sind sehr früh wach und fahren zeitig los. Bis Alsfeld liegen ca. 350 km vor uns. Da wir Sonntag haben, ist der Verkehr nicht so dicht und wir kommen gegen 12:00 Uhr bereits an. Heute machen wir mal, was wir eigentlich sonst nie machen, wir gehen mittags essen. In Alsfeld gibt es einen guten Griechen, den kennen wir schon vom letzten Aufenthalt. So kann mein Mann abends ganz in Ruhe Fußball schauen. Leider werden die Damen nur Europavizemeister. England siegt.

 

Fazit zum Stellplatz in Alsfeld: Wohnmobilstellplatz - Stadt Alsfeld
Ein sehr schöner Platz im Anschluss an einen Parkplatz. Es gibt 45 Stellplätze die mit Rasengittersteinen befestigt sind. Hinter den Stellplätzen befinden sich Rasenflächen mit Sitzbänken und Tische zur allgemeinen Nutzung. Strom direkt am Platz. V+E im Einfahrtsbereich. Die wunderschöne, historische Altstadt von Alsfeld ist nur ca. 300 m entfernt und gut zu Fuß erreichbar.  Ein Lebensmittelladen liegt etwa 200 m entfernt.

 

 

Unsere Reiseroute: