Die Entscheidung fürs Wohnmobil

 

 

Nachdem wir nun zweimal ein Wohnmobil ausgeliehen hatten sind wir zu dem Entschluss gelangt, dass vielleicht ein Wohnwagen doch die bessere Alternative wäre. Man ist vor Ort damit einfach flexibler. Wohnwagen abstellen, Vorzelt aufbauen, Auto abkuppeln und damit dann die Gegend erkunden.

 

Wohnwagen gibt es heute auch schon ganz tolle Modelle und so durchforsteten wir das Internet nach Wohnwagen. Ein Modell war schnell gefunden und der Preis gegenüber einem Wohnmobil wirklich erschwinglicher.

 

Nun ging es daran, Ziele für den Urlaub auszusuchen. Wo wollen wir denn eigentlich hin? Norwegen, Schweden, Kroatien, Portugal, Spanien, Italien, England, Schottland usw.

 

Aber dort wo wir hinmöchten, können wir doch nicht den ganzen Urlaub an einem Punkt verbringen und schon gar nicht die unwegsamen Orte mit einem Wohnwagen erreichen. Das wurde uns nach einigen Überlegungen klar. Also doch wieder der Umschwung zum Wohnmobil, denn wir wollen Reisen und zwar kreuz und quer durch Europa solange wir das gesundheitlich schaffen.

 

Wiederum musste das Internet herhalten. Die verschiedenen Anbieter von Wohnmobilen, verschiedene Wohnmobil-Modelle, Zubehör, die diversen Preise für Gebrauchtfahrzeuge, gefahrene Kilometer und sonst noch was, alles wurde in die Suchmaschine eingestellt. Damit verbrachten wir viele Stunden. Wenn wir ein Wohnmobil kaufen, dann erst im Frühling stand für uns fest. Somit beobachteten wir die Angebote und hatten wir eines gefunden, was vielleicht in Frage kommen würde, schwupp war es auch schon wieder weg.

 

Aber auch die Anzahl der diversen Wohnmobil-Einrichtungen wurde zwischen uns immer wieder diskutiert. Ich hatte mich auf eine Winkelküche versteift und mein Mann fand das Queenzisebett toll. Schon mal zwei Punkte, die das Wohnmobil erfüllen sollte. Trotzdem schränkte auch das die Vielzahl der Angebote nicht wirklich extrem ein. Dann kam die Diskussion über das Dieselfahrverbot. Du liebe Zeit. Wir waren uns sicher, ab sofort muss mindestens die Schadstoffklasse Euro 6 gegeben sein. Alle älteren Modelle fielen damit raus und der Kaufpreis für neuere Modelle lag bei den Suchkriterien viel weiter oben.

 

Irgendwie waren wir in dieser Phase etwas überfordert und so beschloss ich, meinen Mann mit einem Ticket für die Caravan-Messe in Düsseldorf zu überraschen, inklusive Hotelübernachtung. Er hat sich zumindest meines Erachtens darüber gefreut und unser Ziel war es, erstmal das perfekte Modell für uns zu finden, was bei dem riesigen Angebot auf der Messe doch möglich sein sollte.

 

Köfferchen gepackt, unseren Hund geschnappt, und ab ging es zur Caravan Düsseldorf. Das gebuchte Hotel lag direkt neben dem Messegelände. Das war superpraktisch. Wir haben schnell eingecheckt und uns dann auch gleich ins Getümmel geworfen. Die Halle mit den teuersten Modellen ließen wir links liegen. Da braucht unsereins ja zuerst einen Lottogewinn und ab in die Hallen für unseren Geldbeutel. Und dann begann der sportliche Teil des Messebesuches. Rein ins Wohnmobil, raus aus dem Wohnmobil und wieder rein in das nächste Modell und wieder raus und wieder rein und so weiter. Nach so viel Sport und voll von neuen Erfahrungen mussten wir erst einmal etwas trinken und weiter ging es, raus und rein.

 

Hier muss ich mal einwerfen, dass unsere kleine Finja das alles super mitgemacht hat und wirklich absolut brav war, ebenso wie viele andere Hunde auch, die Herrchen und Frauchen auf die Messe begleitet durften.

 

Wir jedenfalls haben an diesem Tag noch viel dazugelernt, zum einen durch die Anbieter aber auch durch die vielen versierten Camper, die uns auf bestimmte Sachen aufmerksam gemacht haben wie z.B. Zuladung, beheizbarer Wassertank damit dieser nicht einfrieren kann, höhe der Eingangsstufen und was weiß ich nicht noch alles. Am Ende des Tages hatten wir aber wirklich drei Modelle von unterschiedlichen Anbietern gefunden, die uns sehr gut gefallen haben. Mit Prospekten beladen machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel und von dort aus sind wir in ein Restaurant in die Nähe gegangen und haben zu Abend gegessen. Der Gesprächsstoff ging uns an diesem Abend nicht aus. Wir haben den ganzen Tag noch einmal Revue passieren lassen und über unsere Favoriten diskutiert. Eines kann ich sagen. In dieser Nacht haben wir beide vor Erschöpfung tief und fest geschlafen.

 

Ausgeschlafen und gestärkt durch das leckere Frühstück, begaben wir uns wieder auf das Messegelände. Klasse, denn unser Kombiticket für die Caravan Düsseldorf beinhaltete den Eintrittspreis für zwei Tage. Unsere Motivation war, uns heute von den drei Modellen jeweils ein Angebot ausrechnen zu lassen mit dem Hintergrund, dass wir dann besser einschätzen können, wie hoch der Preis für ein Gebrauchtfahrzeug dieses Modelles gegenüber dem Neuwert ist, denn wir waren noch immer auf dem Trip, uns ein gebauchtes Wohnmobil zu kaufen.

 

Gesagt, getan. Wir wurden überall äußerst freundlich begrüßt und speziell auf die Vorteile des jeweiligen Modelles aufmerksam gemacht. Des Weiteren hat jeder Anbieter noch Zusatzausstattungen empfohlen, die zwar nachrüstbar sind, aber es günstiger wäre, diese gleich mit zu ordern sowie die Vorteile der Messepreise hervorgehoben.

 

Den Messestand des Caravaning Center aus Bad Kreuznach hatten wir uns bis zum Schluss aufgehoben denn dort hatten wir schon zweimal ein Wohnmobil gemietet und kannten daher den Verkäufer, Herrn Müller, recht gut ebenso wie die angegliederte Werkstatt.

 

Es war ein sehr nettes Gespräch. Wir konnten zwischenzeitlich auch schon ein wenig einschätzen, was uns am Wohnmobil wichtig ist und fragten nach den verschiedenen Ausstattungsmerkmalen, die uns andere Anbieter als absolutes Muss empfohlen hatten.

 

Herr Müller hat gerechnet rauf und runter, wir haben alles aufgeführt, was uns wichtig war und noch das eine oder andere mit ausgehandelt. Dann stand der Preis fest. Mein Mann und ich haben uns tief in die Augen geschaut und jeder wusste, was der andere dachte. Der Preis ist Hammer.

 

„Sie können den Vertrag fertig machen“ war der Satz von meinem Mann der ab sofort bei uns alles auf den Kopf stellte. Ich strahlte. Nun hatten wir doch wirklich ein Wohnmobil gekauft, ein neues, ganz nach unseren Wünschen, mit Fernsehen, Klimaanlage, Winkelküche, Queenzisebett, gemütliche Sitzecke, 150 PS, Automatikgetriebe, Navi, Markise und was weiß ich alles noch. Einziger Nachteil

 8 Monate Lieferzeit. Wie kriegen wir diese nur um. Aber ach ja, wir wollten ja sowieso erst eines im Frühling kaufen. Na gut, ich kann damit leben.

 

Und dann folgten über die Wintermonate verteilt die Vorabeinkäufe für unser Wohnmobil wie Geschirr und Gläser und Töpfe und Pfannen und Schüsseln, Bettwäsche und und und….

 

Die Zeit kroch nur so dahin bis Anfang April, bis wir endlich unseren Forster 738 QB in Empfang nehmen konnten.

 

Wir möchten an dieser Stelle Herrn Müller noch einmal ganz herzlich für die gute Beratung danken insbesondere auch dafür, dass er auch nach Abschluss des Geschäftes bei Fragen weiterhin für uns da war und jetzt immer noch ist. Das ist nicht selbstverständlich. Er half uns sogar an einem Samstagnachmittag (nach seinem Feierabend) bei unserer ersten Tour telefonisch, als wir plötzlich keinen Strom mehr hatten. Durch seinen Rat und Hinweis konnten wir den Fehler finden, so dass wir diesen selbst schnell beheben und unsere Reise fortsetzen konnten. Vielen lieben Dank.