Wir besuchen bekannte Städte in Ostdeutschland

25.09. – 12.10.2021

 

(HInweis: wenn Ihr auf die Fotos klickt, werden diese vergrößert und im unteren Bereich findet Ihr teilweise einen Hinweis, was Ihr auf dem Bild seht.)

  

25.09.2021 – Koblenz 

Heute beginnt für mich nicht nur eine Reise zu bekannten Städten in Ostdeutschland, sondern zuvor eine Fahrt nach Koblenz, wo mein Fahrsicherheitstraining des ADAC für Wohnmobile stattfindet. Ich bin freudig aufgeregt auf das, was mich dort erwartet. Da das Training am nächsten Tag schon um 08.00 Uhr beginnt, reisen wir bereits heute an und wählen einen Wohnmobilstellplatz, der nur 600 m vom ADAC-Übungsgelände entfernt ist. Hier treffen wir zufällig ein nettes Ehepaar aus dem Saarland, kommen ins Gespräch und machen zusammen noch einen kurzen Abendspaziergang. Wie der Zufall es will, werden sie Morgen auch auf dem Trainingsplatz sein und Maria so wie ich aktiv teilnehmen.   

25.09.2021 - Koblenz

Fahrsicherheitstraining des ADAC für Wohnmobile

Es ist so weit. Mein Mann fährt mich noch zum Übungsgelände, aber nach einer kurzen Einführung in die Theorie muss ich das Ruder bzw. den Lenker übernehmen. Heute ist Frauenpower angesagt, es gibt keine männlichen Teilnehmer. Erste Übung: Vollbremsung bei mindestens 50 km auf nasser Fahrbahn. Puh, ich sitze im Auto und frage mich, wie unser Wohnmobil wohl darauf reagiert, aber es funktioniert super. Bei allen anderen Damen auch und so werden wir etwas mutiger. Weitere Trainingseinheiten folgen wie Slalom-Fahren vorwärts aber auch rückwärts. Nach einer Mittagspause geht es noch einmal mit etwas Theorie weiter, bevor unsere neue Aufgabe darin besteht, vor einem plötzlich auftretenden Hindernis – in unserem Fall eine Wasserwand – auf nasser Fahrbahn eine Vollbremsung zu machen und dem Hindernis auszuweichen. Besonders verwirrend dabei, dass wir bei dieser Übung, entgegen einer kurz vorher gemachten Ansage vom Trainer über Funk, links bzw. rechts ausweichen mussten. Ich habe schon ohne Stress Probleme mit Rechts und Links aber es hat entgegen meinen Befürchtungen gut funktioniert. Letzte Herausforderung war es, mit 40 km in eine Kurve zu fahren und auf Zuruf des Trainers eine Vollbremsung zu machen und mit leichter Korrekturlenkung zum Stehen zu kommen. Nach gut 8 Stunden Training, viel Spaß und dem Gefühl, den großen Wagen nun besser im Griff zu haben, neigte sich ein aufregender Tag dem Ende. Wir fahren – nein ich fahre – zurück zum Wohnmobilplatz, um dort noch eine weitere Nacht zu verbringen.  

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz in Koblenz (Wallersheim) am Messegelände: (reisemobil-stellplatz-koblenz) 

Der Platz liegt im Gewerbegebiet und nur ein paar Gehminuten vom Rhein entfernt. Der Platz ist teils gepflastert, teils auf Wiesenuntergrund. V+E sowie kleines Waschhaus (derzeit wegen Corona noch geschlossen) ist gegeben, Strom ist inkl. aber nicht genügend Anschlüsse für alle vorhanden. Platzwart kommt zum Kassieren. Brötchenservice bis ans Womo. Stellplatz kann vorab reserviert werden. Altstadt ist mit dem Rad in ca. 15 Minuten erreichbar. Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe. Nachts relativ ruhig. Besser etwas abseits der Hauptstraße parken. Wir können den Stellplatz auf jeden Fall mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

27.09.2021 – Wetzlar

Wir wollen heute bis nach Wetzlar fahren. Mein Mann drückt mir den Schlüssel in die Hand und gibt Anweisung: Fahre jetzt rückwärts an die Wasserzapfsäule ran, wir müssen noch Wasser einfüllen und dann ab nach Wetzlar und denke daran, wir müssen auch noch ein paar Lebensmittel einkaufen. Da ist er heute unerbittlich, schließlich habe ich ja gestern genug das Wohnmobilfahren geübt. Rückwärts an den Wasserhahn fahren mit Einweisung von meinem Mann hat geklappt, Fahrt nach Wetzlar, hat funktioniert, Stopp beim Lebensmittelladen auch, Ankunft auf dem Wohnmobilstellplatz und rückwärts einparken ebenfalls. Ich bin jetzt schon ein bisschen stolz auf mich. Alles hat super geklappt.

Nun nehmen wir eine Besichtigung der historischen Altstadt von Wetzlar in Angriff. Eine wirklich schöne alte, ehemalige Reichsstadt die es verstanden hat, alte historische Gebäude mit Fachwerk sowie beeindruckenden Steinbauten mit attraktiven Geschäften und Restaurationen zu beleben.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz in Wetzlar (Falkenstraße):

(stellplatz-falkenstrasse) 

Sehr schöner, ruhiger Platz. Parzellen gut sichtbar eingeteilt, Platz ist geschottert. V+E sowie Strom vorhanden, jedoch nicht ausreichend für alle Plätze. Brötchenservice, Anmeldung und Zahlung per QR-Code oder beim Platzwart möglich. Meldeschein unbedingt ausfüllen. Altstadt ist gut zu Fuß erreichbar. Wir würden diesen Platz bei einem Besuch von Wetzlar auf jeden Fall wieder ansteuern.

28.09.2021 – Weimar

Heute übernimmt mein Mann die Aufgabe des Fahrens. Wir haben vereinbart, uns zukünftig abzuwechseln, so dass ich mehr Fahrpraxis bekomme. Vom Stellplatz aus gehen wir durch einen kleinen Grünstreifen direkt hinein in die Altstadt. Die Fußgängerzone ist recht groß und aufgeteilt in mehrere schöne Plätze, auf denen man gemütlich seinen Kaffee oder ein leckeres Essen verspeisen kann. Immer wieder begegnen einem die beiden einstigen, berühmten Bewohner Weimars  -Goethe und Schiller -, zu deren Ehren ein großes Denkmal errichtet wurde und die diese Stadt weltbekannt machten. Auch das jeweilige Wohnhaus ist in der Stadt zu finden sowie viele alte ehrwürdige Gebäude und natürlich einige Museen, die wir mit unserem Hund Finja leider nicht besuchen können. Weimar ist eine äußerst lebendige Stadt, dies unter anderem auch durch die vielen Studenten der bekannten Bauhaus-Universität und der Musikhochschule Franz Liszt.  Auf dem Weg zurück zum Stellplatz kommen wir an dem City Sky Liner vorbei und haben uns kurzer Hand entschlossen, mit diesem gute 80 m in die Höhe zu fahren und somit einen herrlichen Blick über die Dächer von Weimar zu bekommen.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz in Weimar: (stellplatz-hermann-brill-platz) 

Im hinteren Bereich eines großen Parkplatzes sind ca. 35 Plätze für Wohnmobile reserviert. V+E vorhanden, Stromanschlüsse sind definitiv zu wenige vorhanden. Aufgrund der nahe liegenden Straße ist mit Verkehrslärm zu rechnen. Bezahlung erfolgt am Automaten. Campingverhalten nicht gestattet. Altstadt ist Fußläufig gut erreichbar. Platz für einen Besuch von Weimar auf jeden Fall geeignet.

29.09.2021 – Magdeburg

Gegen Mittag erreichen wir den Stellplatz und parken unser Wohnmobil in vorderer Reihe mit Blick auf die Elbe und den Dom auf der gegenüberliegenden Flussseite. Wir gehen in die Stadt, jedoch ist der Weg dorthin aufgrund einer Großbaustelle entsprechend weiter. Zum Glück sind wir ja gut zu Fuß. Zunächst besichtigen wir den Dom – offizieller Name ist "Dom zu Magdeburg St. Mauritius und Katharina" -  ein wirklich großes Bauwerk mit wunderschönem Kreuzgang. Der Dombau begann etwa 1207, wurde im Jahre 1363 geweiht und hat eine bewegte Geschichte. 

Auch die „Grüne Zitadelle“, ein von Friedensreich Hundertwasser entworfenes Gebäude, ist sehenswert. Es ist das letzte Gebäude, an dem Hundertwasser vor seinem Tod gearbeitet hat. In seinem Inneren findet man im Erdgeschoss mehrere Läden, ein Café und Restaurant. Weiterhin wurden dort ein Theater, ein ART-Hotel und eine Kindertagesstätte eingerichtet. In den oberen Etagen sind Wohnungen, Praxen und Büros. 

Die Einkaufspassage ist sehr modern gestaltet. Hier gibt es alles was man sich nur vorstellen kann von Restaurants, Cafés, Boutiquen und großen Einkaufsketten. Gegen 18:00 Uhr sind wir wieder zurück am Wohnmobil und gerade rechtzeig bevor es anfängt, heftig zu regnen.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz Magdeburg:

(wohnmobilstellplatz-am-winterhafen) 

Ein sehr schöner, ruhiger Stellplatz, direkt am Wasser mit Blick auf den Dom und die Kirche. Inzwischen wurden für die Stellplätze mit direktem Blick aufs das Wasser jeweils eine kleine Terrasse gebaut. Wirklich Klasse. Strom direkt am Platz, V+E vorhanden ebenso kleine Sanitäranlage, jedoch etwas veraltet. Platz ist sehr beliebt, frühzeitige Anreise empfehlenswert. Bei unserem Aufenthalt war aufgrund der Baustelle der Weg in die Stadt etwas länger aber fußläufig in 35 Minuten gut zu erreichen. Gerne immer wieder.

30.09.2021 – Berlin 

Berlin haben wir schon oft besucht unter anderem haben wir dort schon Immobilien verkauft, waren auf Lehrgänge oder haben gute Freunde besucht und genau zu diesem Zweck machen wir auf unserer Reise auch diesmal wieder Halt in Berlin. Berlin, Deutschlands Hauptstadt und leider zu wenig Wohnmobilstellplätze, zumindest in der Gegend unserer Freundin, dort gibt es gar keine. Daher parken wir unser Wohnmobil – mit Erlaubnis des Hausmeisters – auf einem Betriebsparkplatz. Unsere Freundin Ilona und ihr Hund Wipo holen uns dort ab und wir spazieren entlang des Rummelsheimer Sees die etwa 2,5 km bis zu Ihrer Heimstätte. Ilona hat extra für uns einen Pflaumenkuchen gebacken und mit einem Gläschen Sekt stoßen wir auf unser Wiedersehen an, bevor wir gemeinsam in der Marktschänke zu Abend essen. Da es zu dieser  Jahreszeit doch schon ziemlich dunkel ist, begleiten wir Ilona anschließend noch nach Hause, bevor wir wiederum den Weg zurück zu unserem Womo gehen. Dort angekommen ist uns nicht wohl dabei, dort die Nacht zu verbringen. Die direkt angrenzende Kletterhalle ist belagert von unendlich vielen Jugendlichen aber auch vor der Halle halten sich viele junge Leute auf, die dort ihr Bier trinken und laute Musik hören. Außerdem laufen ständig diverse Gestalten über das Betriebsgelände und zwischenzeitlich ist unser Wohnmobil fast zugeparkt. Hier wollen wir nun doch nicht bleiben und entschließen uns kurzfristig, aus Berlin raus zu fahren. Etwa 30 km entfernt gibt es einen Campingplatz, auf dem wir die Nacht verbringen können.

01.10.2021 – Camping am Teltowkanal bei Kleinmachnow

Heute lassen wir es langsam angehen. Wir rufen unsere Ilona an und teilen ihr mit, dass wir weitergefahren sind. Sie ist ziemlich traurig, zumal sie heute Geburtstag hat, was wir gar nicht wussten. Es ist aber so gut wie unmöglich mit dem Wohnmobil in der Stadt einen geeigneten Platz zu finden, ansonsten hätten wir gerne noch zusammen gefrühstückt. Aber sie kann unseren Entschluss verstehen. Wir versprechen uns, mal mit dem PKW zu kommen, dann ist es viel einfacher. 

Am späten Vormittag gehen wir mit unserer Finja spazieren. Direkt am Campingplatz führt ein Wanderweg entlang, um die kleine Ortschaft Dreilinden vorbei und in einem Bogen zurück zum Campingplatz. Gegen 19.00 Uhr treffen wir uns zum Essen mit Bekannten aus Oppenheim beim Griechen in Lichterfelde und verbringen dort einen sehr schönen Abend mit ihnen.

 

Fazit zum Campingplatz am Teltowkanal: (hotel-city-camping-sud) 

Freundlicher, unkomplizierter Empfang obwohl es schon fast 22 Uhr war. Wir konnten uns selbst einen Platz aussuchen. Die Sanitäranlagen sind sauber, die Lage am Teltowkanal ist sehr schön, auch das grüne Umfeld ermöglicht ausgiebige Spaziergänge. Brötchenservice, Imbiss auf dem Platz, V+E vorhanden, Strom am Platz. Bis Berlin ca. 18 km, Bushaltestelle in der Nähe. Übernachtungspreis etwas hoch, aber wir sind im Einzugsgebiet von Berlin. Leider ist die Autobahn in absoluter Hörweite.

02.10.2021 – Potsdam – Sanssouci

Zunächst steuern wir den Wohnmobilstellplatz in der Nähe vom Schloss an und es ist gut, dass wir so zeitig dort sind, denn dieser ist um 10.00 Uhr schon gut belegt. Das Wetter ist super und somit laufen wir mal gleich los. Das wunderschöne und bekannte Schloss aus dem 18. Jahrhundert liegt auf den berühmten Weinbergterrassen und war der Sommersitz Friedrich des Großen. In dem kunstvoll angelegten, 300 Hektar großen Park, verbergen sich weitere kunstvolle Gebäude wie das Neue Palais, die Universität von Potsdam, dem Schloss Charlottenhof, dem Orangerie-Schloss und den Römischen Bädern. Wir sind etwa vier Stunden durch die Parkanlagen gelaufen und haben immer noch nicht alles gesehen. So langsam bekommen wir aber schwere Beine und machen uns auf den Rückweg aber nicht, ohne noch im Krongut Bornstedt, dem ehemaligen Musterhofgut der Hohenzollern-Familie, einzukehren und bei der königlichen Hofbäckerei ein Stückchen Kuchen zu probieren.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz Potsdam: (wohnmobilstellplatz-potsdam) 

Nachts sehr ruhiger Stellplatz auf einem PKW-Wohnmobil-Parkplatz in zentraler Lage. Leider nicht gut beschildert, wo Womos und wo PKWs parken dürfen, daher standen immer wieder Autos zwischen den Womos. Frühe Anreise empfehlenswert, Platz füllt sich sehr schnell. Fußläufig ist Sanssouci sehr gut erreichbar. Gute V+E vorhanden, Stromanschlüsse nicht überall aber wir sind autark, hat uns nicht gestört. Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. Platz für einen Besuch von Potsdam absolut empfehlenswert.

03.10.2021 – Potsdam, Werder und Bad Belzig

Gestern haben wir von einem Camper noch den Tipp bekommen, uns unbedingt Schloss Cecilienhof anzuschauen. Da auch der Marmorpalast in unmittelbarer Nähe davon ist, wollen wir uns diese beiden Attraktionen heute Vormittag noch ansehen, bevor wir dann weiterfahren nach Bad Belzig. 

Beide Gebäude liegen wiederum in einem großen Park und sind wirklich sehenswert. Beim Schloss Cecilienhof handelt es sich um ein im englischen Landhausstil errichtetes Schloss, dem letzten Schlossbau der Hohenzollern. Es wurde von Kaiser Wilhelm II. für seinen ältesten Sohn errichtet, der mit seiner Frau Cecilie von Preußen vom Marmorpalais ins Schloss Cecilienhof umzog. 

Das Marmorpalais hingegen liegt direkt am Seeufer des Jungfernsees im „Neuen Garten“ und ist – wie der Name schon sagt - mit Marmor verkleidet und wurde 1787 – 1793 als Sommerresidenz errichtet. 

Die kleine Pyramide auf dem Parkgelände diente Kaiser Wilhelm II. als Eiskeller. Im Winter wurde Eis vom See dort eingebracht, damit der 2qm große Raum die dort eingelagerten Speisen das ganze Jahr über kühlen konnte. 

Auch die Muschelgrotte wurde von Friedrich Wilhelm II künstlich angelegt. Im Innern gab es einen großen Saal, flankiert von zwei Kabinetten. Leider befindet sich die Grotte noch in einem renovierungsbedürftigen Zustand. 

Kurios ist auch die Borkenküche, die einst als Küchengebäude für die nahe gelegene Muschelgrotte errichtet wurde.

 

Nach diesen vielen Eindrücken und über zwei Stunden später, fahren wir zunächst nach Werder, der Partnerschaftsstadt von Oppenheim. Mein Mann war vor vielen Jahren einmal dort und wollte sehen, wie sich dieser Ort nach der Wende entwickelt hat. Er ist groß geworden und vieles ist nicht mehr so wie früher. Aber das alte Rathaus hat mein Mann dann doch noch gefunden und natürlich im Bild festgehalten.

 

Weiter fahren wir dann nach Bad Belzig auf den dortigen Wohnmobilstellplatz. Unser Nachmittagsspaziergang führt uns in den Ort aber wir sind davon sehr enttäuscht. Hier gibt es einfach gar nichts wirklich Schönes oder Interessantes. Nur die Eisdiele mit Sitzgelegenheit im Innenhof ist ganz nett.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz Bad Belzig: (stellplatz-an-der-stein-therme) 

Abgeteilter Bereich für Wohnmobile auf einem Parkplatz. V+E vorhanden, ebenso Stromanschlüsse. Straße ist hörbar, nachts aber relativ ruhig. Kurpark gegenüber und Stein-Therme in unmittelbarer Nähe. Altstadt ist fußläufig erreichbar. Für eine Zwischenübernachtung gut geeignet.

04.10.2021 – Wittenberg

Wittenberg ist wohl jedem durch Martin Luther bekannt und wird auch bis heute als die Lutherstadt bezeichnet. Geprägt wird die Stadt durch das einstige Augustinerkloster und Wohnhaus der Familie Luther. Die Stabskirche St. Marien ist das älteste Gebäude der Stadt und zählt zu den UNESCO-Welterbenstätten. Leider war die Kirche verschlossen, so dass wir diese nicht von innen besichtigen konnten. Die Schlosskirche hingegen ist aber wohl das bedeutendste Bauwerk der Reformationsgeschichte, denn an die Tür dieser Schlosskirche schlug Martin Luther vor über 500 Jahren die berühmten Thesen an und die Textzeile des Palms „Eine feste Burg ist unser Gott“ steht in großen Lettern auf dem Kirchturm.

Der schön gestaltete Marktplatz war leider abgesperrt. Hier findet am Sonntag das vom ZDF live übertragene Sonntagskonzert statt. Für uns schade, zumal wir dadurch den Marktplatz nicht begehen konnten. Aber vielleicht kommen wir ja mal wieder vorbei.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz am „Hotel Wittenberg“: (Stellplätze am-hotel-wittenberg) 

Hinter dem Hotel Wittenberg gibt es ein paar Stellplätze mit Stromanschlüssen, Strom ist separat zu zahlen. Gegen eine Gebühr kann man im Hotel duschen. Stellplatz relativ teuer, dafür aber sehr kurzer Weg bis in die Stadt. Platz ist beleuchtet und mit einem Tor gesichert. Straße und Zug sind in Hörweite. Frühstücken kann man im Hotel gegen Aufpreis. Sehr freundliches Personal. Für eine Besichtigung von Wittenberg sehr gut geeignet.

05.10.2021 – Leupoldsgrün

Da der Wohnmobilstellplatz zum Hotel gehört, gehen wir heute Morgen dort Frühstücken und bedienen uns am reichlich gedeckten Buffet.

Ansonsten haben wir uns für heute nichts vorgenommen. Wir fahren ein gutes Stück Richtung Heimat und wählen für die Übernachtung den kleinen Wohnmobilstellplatz in Leupoldsgrün an der Feuerwehr und sind sehr überrascht, wie toll dieser ausgestattet ist. Wir machen noch einen kleinen Spaziergang mit Finja durch den Ort. Zu mehr haben wir heute bei diesem nebeligen Schmuddelwetter keine Lust.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz in Leupoldsgrün: (stellplatz-am-anger) 

Grundsätzlich wird keine Gebühr erhoben, Ver- und Entsorgung ist vorhanden, nur für Strom und Wasser muss man wie üblich zahlen. Ein Hinweis teilt uns mit, dass die Feuerwehr sich aber über eine kleine Spende freut, was wir sehr gerne gemacht haben. Es wurden schon für qualitativ viel schlechtere Plätze zehn Euro oder mehr aufgerufen. Vielen Dank für diesen schönen Platz.

06.10.2021 – Bamberg

Wir brechen frühzeitig auf, denn der Stellplatz in Bamberg soll sehr begehrt und schnell belegt sein. Bereits um 11.00 Uhr haben wir unser Ziel erreicht und gerade mal drei Plätze sind noch frei. Puh, Glück gehabt. Wir essen eine Kleinigkeit zu Mittag und ruhen uns etwas aus. Dann gehen wir hinein ins Städtchen, zuerst ein Stück entlang des rechten Regnitzarm, dann vorbei am Landgericht bis hinein in die bezaubernde Altstadt von Bamberg und bestaunen die vielen gut erhaltenen, denkmalgeschützten Bauten aus dem elften bis neunzehnten Jahrhundert. Bamberg ist eine lebendige Stadt unter anderem auch durch die vielen Studenten. Unzählig viele Gaststätten und Brauhäuser laden zum Verweilen ein und auch wir nutzen das Angebot und lassen uns eine deftige Abendmahlzeit schmecken, natürlich nicht, ohne das bekannte Rauchbier zu probieren. (Mein Fall ist es nicht, eher gewöhnungsbedürftig.) 

Bei unserer Rückkehr stellen wir fest, dass der Platz überbelegt ist. Überall haben sich weitere Wohnmobile in die Lücken der ordnungsgemäß geparkten Womos reingequetscht. Auch neben uns stehen rechts und links weitere Wohnmobile, teils so eng, dass man kaum zur eigenen Tür durchkommen kann. Nett ist das nicht und so etwas sollte es unter Campern eigentlich nicht geben. Etwas Rücksicht wäre hier das Lösungswort. Abhilfe könnte auch ein weiterer Stellplatz schaffen und weiteres Geld ins Stadtsäckel fließen lassen.

07.10.2021 – Bamberg

Durch den Hainpark und entlang des linken Regnitzarm führt uns heute der Weg noch einmal in die Altstadt. Wieder schlendern wir durch die Altstadtgassen, über die kleinen Brücken und bestaunen die schönen Prachtbauten. Im Traditionscafé am Dom genießen wir eine kleine Leckerei und gehen anschließend über die belebte Friedrichstrasse zurück zum Stellplatz.

Dort herrscht bei unserer Ankunft helle Aufregung. Ein Mitarbeiter der Stadtwerke kontrolliert gerade die parkenden Wohnmobile und alle die nicht ordnungsgemäß stehen, also die „Reinquetscher“, erhalten ein deftiges Knöllchen von 35 Euro. Manche lernen es wohl nur übers Portemonnaie.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz in Bamberg: (stellplatz-am-heinrichsdamm) 

Der Stellplatz liegt am Ortsrand und die Altstadt ist fußläufig gut zu erreichen. Die Stellplätze sind sehr großzügig, sofern sich nicht andere Wohnmobile dazwischen quetschen. Platz ist geschottert, V+E ist vorhanden aber nicht mehr zeitgemäß. Bezahlt wird an dem Automaten. Auf dem Parkzettel steht ein Code für Müll und WLAN. Die Straße ist relativ laut. Frühstücksbrötchen kann man am Kiosk neben der Bushaltestelle kaufen.

08.10.2021 – Bad Steben und Markt Mitwitz

Als nächstes Ziel haben wir uns Bad Steben ausgesucht doch als wir angekommen sind, fanden wir eine große Baustelle unmittelbar am eigentlich sehr schönen Wohnmobilstellplatz vor. Außerdem stellten wir fest, dass der Ort wohl außer dem großen Thermen- und Schwimmbad für uns nicht viel zu bieten hat. Daher fahren wir weiter nach Markt Mitwitz. Einem ebenfalls recht unspektakulären Ort aber mit einem sehr schönen Wasserschloss.  Bei der Ankunft auf dem Stellplatz müssen wir feststellen, dass Hunde nicht erlaubt sind. Wir fragen trotzdem mal nach und der nette Besitzer ist uns gnädig gestimmt. Wir dürfen bleiben. Nachdem wir das Wasserschloss, welches erstmalig 1266 urkundlich erwähnt wurde, und den schönen Park ausgiebig inspiziert haben, essen wir in dem kleinen Bistro des Wohnmobilstellplatzes Maultaschen mit Ei und Salat. Das Essen war wirklich sehr gut und schmackhaft. Den Abend lassen wir dann gemütlich in unserem Womo ausklingen.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz Auszeit in Markt Mitwitz: (stellplatz-am-frankenpark) 

Der Wohnmobilstellplatz liegt am Ortsrand in einem Gewerbegebiet. Die Parzellen sind großzügig angelegt, sehr gepflegt und durch Hecken getrennt. Die Sanitäranlage ist äußerst sauber, es gibt auch eine Waschmaschine und Trockner. Ein kleiner Kräutergarten zur freien Nutzung wurde liebevoll angelegt. Das Bistro mit Außenterrasse bietet selbstgebackenen Kuchen und abends leckere kleine Gerichte. Hier bedient der nette Platzwart seine Gäste noch selbst. Einkaufsmöglichkeiten gibt es in unmittelbarer Nähe. Leider sind Hunde auf dem Platz nicht mehr erwünscht. Vielen Dank dafür an die Hundebesitzer, die sich nicht benehmen konnten. Da der Platz bei unserer Ankunft aber nicht sehr belegt war, durften wir mit unserem kleinen Hund ausnahmsweise bleiben. Dafür an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an den Platzbetreiber. Wir konnten ihm beweisen, dass es auch ordentliche Hundebesitzer gibt, die mögliche Hinterlassenschaften wegräumen und deren Hunde gut erzogen sind.

 

 

09.10.2021 – Coburg 

Mal sehen was uns die Stadt Coburg zu bieten hat. Zunächst fahren wir zu dem Wohnmobilstellplatz Vesteblick und zum Glück sind noch einige Plätze frei. Wir wählen direkt einen im Eingangsbereich, denn dieser liegt am weitesten von der doch viel befahrenen Rosenauer Straße entfernt. Nachdem wir uns im Schwimmbad angemeldet und die Übernachtungsgebühr bezahlt haben, laufen wir zu Fuß in die Stadt. Zunächst durch eines der Stadttore, durch die Einkaufsstraße, bis hin zum historischen Marktplatz, der zu diesem Zeitpunkt noch durch den Wochenmarkt voll belegt ist. So gehen wir zunächst zum Schlossplatz, bewundern den doch recht schlichten und dennoch massiven Baustil des Herzogspalastes „Schlosses Ehrenburg“, steigen die Stufen der Arkaden hinauf in den Hofgarten und bestaunen das Denkmal für Herzog Ernst II. Wir sind entsetzt, wie der ansonsten wundervoll angelegte Hofgarten rund um das Denkmal und den Arkaden sich uns darbietet. Überall liegt Müll herum, überquellende Papierkörbe und auf dem Boden Glassplitter von unendlich vielen zerbrochenen Flaschen und mitten in diesen Müllbergen bewegen sich die Hochzeitspaare, die vor den Fotografen posieren. Unbegreiflich und für diese Stadt nicht angemessen. Wir gehen wieder zurück zum  Marktplatz und im Kaffeehaus Schubars gönnen wir uns eine Erfrischung (ich ein Eis, Erich eine leckere, frisch gebackene Waffel). Bei einem Blick in die Judengasse entdecken wir ein weiteres Stadttor. Schnell probieren wir am täglich geöffneten Bratwurststand auf dem Marktplatz noch die bekannte Coburger Spezialität, eine Bratwurst die auf gut getrockneten Kiefernzapfen gegrillt wird, bevor wir wieder den Rückweg antreten.

10.10.2021 – Veste Coburg

Wir beginnen den Weg hinauf auf die Veste. Zunächst ist dieser nicht sehr steil, doch wir haben wohl mal wieder einen nicht offiziellen Weg gewählt und stapfen mitten durch den Wald hinauf zur Veste und kommen ganz schön ins Schwitzen. Aber der Weg hat sich gelohnt. Ein gewaltiger Bau mit hohen Mauern und Türmen, eine beeindruckende, zur Festung ausgebaute mittelalterliche Burganlage, die erstmals im Jahre 1225 urkundlich erwähnt wurde. Von hier oben überblickt man das Gebiet vom Thüringer Wald bis hin zum Fränkischen Jura. Eine großartige, riesige Anlage, man könnte sich fast verlaufen. Hier begegnen wir auch wieder Martin Luther, zumindest geschichtlich. Er kam 1530 nach Coburg und blieb dort einige Monate, da er aufgrund des Kirchenbann und Reichsacht nicht mit zum Reichstag nach Augsburg reisen konnte. Der offizielle Weg zurück ist geschottert und lässt sich prima gehen. Er führt uns wieder durch den Hofgarten und dann zu Teilen entlang des Flusses Itz bis zu unserem Stellplatz.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz Coburg: (stellplatz-vesteblick) 

Sehr schöner Stellplatz am Schwimmbad für 21 Wohnmobile. Bezahlung erfolgt an der Schwimmbadkasse zu den regulären Öffnungszeiten. V+E vorhanden, Stromanschlüsse am Platz. Großzügig geschotterte Stellplätze. Die Altstadt ist fußläufig in ca. 20 Minuten erreichbar. Wer gut zu Fuß ist, kann auch bis zur Veste rauflaufen (ca. 40 Minuten). Wir würden den Stellplatz bei einem Besuch von Coburg auf jeden Fall wieder ansteuern, auch wenn die Straße gut hörbar ist.

11.10.2021 – Mernes (Bad Soden-Salmünster)

Da wir nicht direkt nach Hause durchfahren möchten, haben wir nach einem geeigneten Stellplatz so etwa in der Mitte der Wegstrecke gesucht und sind auf Bad Soden-Salmünster gestoßen nicht wissend, dass dieser in dem kleinen Ort Mernes liegt, ca. 12 km außerhalb von Bad Soden-Salmünster. Der Stellplatz liegt am Rande des Ortes unweit des Sportplatzes und des Barfußpfades. Wir richten uns ein und schon bald hat noch ein weiteres Wohnmobil diesen kleinen Stellplatz gefunden. Das Wetter ist nicht sonderlich schön, Nebel wabert immer noch in der Luft, aber es regnet nicht mehr. Wir gehen mit Finja eine Runde spazieren, ohne Leine und entlang eines kleinen Baches. Das nutzt sie aus und flitzt über die weitläufigen Wiesen. Bei schönem Wetter gibt es zahlreiche Möglichkeiten, von hier aus die schönen Wanderwege durch den Spessart zu erkunden. Vielleicht machen wir dies beim nächsten Mal.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz in Mernes: (caravanstellplatz) 

Sechs schöne Stellplätze auf Rasengittersteinen in einem grünen Umfeld. V + E sowie Stromanschlüsse vorhanden. Leider keine Entsorgung für die Chemietoilette. Bezahlt wird im Gasthaus Jossatal oder in dem kleinen Lebensmittelladen. Tagsüber fahren oft Fahrzeuge u.a. des Bauhofes vorbei. Nachts absolut ruhig.

12.10.2021 – Heimfahrt 

Am Morgen lassen wir uns mit dem Frühstück noch einmal viel Zeit, packen dann alles weg und fahren nach Hause, welches wir gegen 14.00 Uhr gesund und munter erreichen. Und wie immer haben wir auf dem Rückweg schon wieder über eine nächste Tour nachgedacht und diskutiert.

 

 

Unsere Reiseroute: