Unterwegs in der Pfalz

vom 12. bis 20.10.2020

 

 

12.10.2020 – Bad Dürkheim 

So langsam rückt der Herbst näher und bevor unser Wohnmobil in seinen wohlverdienten Winterschlaf geht, muss es nochmal ran. Zumindest für ein paar Tage, auch wenn die Wettervorhersage mal wieder nicht so rosig aussieht und der Altweibersommer vielleicht ins Wasser fällt. Wir wollen es probieren und – dank Wohnmobil – sind wir unabhängig und fahren bei sintflutartigen Regenfällen einfach wieder nach Hause. Auch die Schreckensnachrichten über stark steigende Coronazahlen ignorieren wir ganz einfach – wie so viele andere Wohnmobilisten auch – und fahren los.

 

Erstes Ziel ist für uns Bad Dürkheim. Wir waren zwar vor einigen Jahren mit dem PKW mal da, wollen uns das kleine Städtchen aber trotzdem noch einmal in aller Ruhe anschauen. Bis dorthin sind es von uns aus nur knapp 90 km. So sind wir frühzeitig dort, stellen unser Wohnmobil auf dem großen, stadtnahem Stellplatz ab und bummeln zunächst durch den Ort. Es gibt eine kleine Fußgängerzone und ein paar hübsche Motive, aber ansonsten ist nicht viel los. Einmal öffnet der Himmel seine Pforten und es gibt einen heftigen Regenschutt, so dass wir uns unterstellen müssen. Der Kurgarten mit der großen Saline ist wirklich schön und lädt zum Verweilen ein, insbesondere bei sonnigem Wetter. Unser Rundgang endet beim Dürkheimer Riesenfass, in dem ein hübsches Restaurant untergebracht ist. Am frühen Vormittag hatten wir bereits Plätze reserviert. Das war auch nötig, denn das Restaurant war völlig ausgebucht. Wir treffen uns dort mit Brigitte und Peter, essen eine Kleinigkeit und haben einen wirklich schönen Abend. Es ist schon spät als wir die paar Meter zum Wohnmobilstellplatz hinter uns bringen, der sich zwischenzeitlich gut gefüllt hat.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz: (stellplatz-in-der-silz)
Großer Stellplatz mit Frischwasser, Strom, Ent- und Versorgung. Wir waren bei schlechterem Wetter dort, da war die Entsorgungsstation ziemlich verdreckt. Stromsäulen stehen weit auseinander.  Der Untergrund ist geschotterter, wird bei Regen aber schnell matschig. Hunde sind erlaubt. Die Parkgebühr beträgt 8 EUR und ist somit recht günstig. Die Stadt ist fußläufig sehr gut zu erreichen. Während der Nacht war es recht ruhig. Tagsüber ist der Verkehrslärm aber gut zu hören.

 

13.10.2020 – Neustadt a.d. Weinstraße

Nach einer recht ruhigen Nacht und einem guten Frühstück fahren wir weiter nach Neustadt. Hier wählen wir den stadtnahen Wohnmobilstellplatz für unseren nächsten Aufenthalt. Dieser liegt sehr zentral direkt bei einem Aldi, Rewe und einer Bäckerei.  Ein hübsch angelegter Fußweg führt entlang eines kleinen Flüsschens bis hinein in die wunderschöne Altstadt. Mit Weinreben überrankte Gässchen wie die Mittel- oder Hintergasse überraschen durch liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser und hübsche Weinstuben. Da es aber erst früher Mittag ist, gönnen wir uns jetzt noch keinen Wein. Wir schlendern weiter über den Marktplatz mit dem beeindruckenden Rathaus und der Stiftskirche bis zum Kartoffelmarkt mit seinem Paradiesbrunnen. Die schmale Metzgergasse ist geprägt von zahlreichen Torbögen und alten Zunftszeichen. Natürlich darf man nicht den Elwedritschebrunnen mit den vielen vogelähnlichen Fabelwesen verpassen. Diese leben – wie man uns sagte - verborgen im Pfälzer Wald. In verschiedenen Fabeln kann man lesen, dass diese Wesen besonders scheu und zurückhaltend aber freundlich sein sollen. Ich jedenfalls habe bisher kein lebendes zu Gesicht bekommen.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz: (stellplatz-martin-luther-kirche

Gebührenpflichtiger Stellplatz für ca. 40 Mobile. Überwiegend ebener und befestigter Untergrund, kein Schatten. Frischwasser, Strom, Entsorgung Grauwasser, Entsorgung Chemie-WC sind vorhanden, Hunde erlaubt. Leider gibt es keine Parzellierungen. Gute Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in unmittelbarer Nähe. Die Altstadt ist fußläufig gut erreichbar. Der Platz liegt an einer vielbefahrenen Straße. Daher ist mit Verkehrslärm zu rechnen. Trotzdem ist er sehr gut für eine Besichtigung von Neustadt. 

 

14.10. – Hambacher Schloss

Am Morgen fahren wir zum Hambacher Schloss. Wir waren zwar vor vielen Jahren schon einmal dort, aber ich möchte gern noch einmal hin und mein Mann erfüllt mir diesen Wunsch natürlich sofort, zumal das Schloss ganz in der Nähe von Neustadt liegt. Eine Straße windet sich um den Hügel, auf welchem das Schloss steht. Ziemlich weit oben gibt es einen großen Parkplatz, so hatten wir das auf jeden Fall noch in Erinnerung. Was wir aber nicht wissen konnten ist, dass dort ober derzeit eine große Baustelle ist.  Wir konnten aber unser Wohnmobil auf einem Seitenstreifen unterbringen. Den Rest des Weges muss man sowieso zu Fuß hinauf laufen. Oben angekommen hat man einen phantastischen Blick bis hinüber nach Baden-Württemberg - wenn nicht gerade schlechtes Wetter herrscht. Das Schloss ist sehr beeindruckend. Es wurde im Mittelalter als Burg erbaut und in der Neuzeit schlossartig ausgestaltet. Im Jahre 1832 wurde im Schloss das Hambacher Fest ausgerichtet. Währenddessen fand dort eine 6-tägige Protestveranstaltung statt und wurde dadurch zum Schauplatz der frühen Demokratiebestrebungen auf deutschem Boden. Seit  jenem Fest gilt das Hambacher Schloss als Sinnbild der Demokratie in ganz Deutschland. Wir betrachten uns alles nur von außen, denn wie immer sind Hunde im Innern nicht gestattet. 

 

Anschließend fahren wir weiter nach Billigheim-Ingenheim zum Campingplatz im Klingbachtal. Dort entscheiden wir uns, unser Wohnmobil vor dem eigentlichen Campingplatz auf dem extra angelegten Stellplatz abzustellen. Anschließend gehen wir noch ein Stückchen mit unserer Finja spazieren und bleiben für den Rest des Tages im Wohnmobil, auch weil es leider wieder anfängt zu regnen.

 

15.10.2020 – Wanderung nach Mühlhofen

Trotz der nicht so guten Wetterprognose entscheiden wir uns, nach dem Frühstück ein wenig an die frische Luft zu gehen. Ein schöner Wanderweg führt entlang des Klingbaches bis nach Mühlhofen und in einem Bogen wieder zurück zum Campingplatz. Nach etwa 2 Stunden sind wir schon wieder am Wohnmobilstellplatz angekommen .Gerne hätten wir unterwegs in einen der vielen Weinstuben ein Gläschen Wein getrunken, aber leider war alles über Mittag geschlossen. Abends gehen wir in „Brankas Bistro“ essen. Das Lokal liegt ja direkt am Campingplatz und wir können es nur empfehlen. Das Essen war sehr lecker und die Bedienung äußerst freundlich.

 

Fazit zum Campingplatz im Klingbachtal: camping-im-klingbachtal 

Vor dem eigentlichen Campingplatz befinden sich einige befestigte Wohnmobilstellplätze. Die sanitären Einrichtungen können mit genutzt werden. Ver- und Entsorgung sind selbstverständlich vorhanden, ebenso Spülmöglichkeiten sowie Waschmaschine und Trockner. Die Mitarbeiterinnen der Rezeption waren sehr freundlich und versorgten uns sofort mit Informationsmaterial über den Ort, die Umgebung sowie diverse Wandermöglichkeiten. Morgens kann man dort frische Brötchen und eine Zeitung erwerben. Brankas Bistro liegt direkt neben dem Campingplatz ebenso wie das Freibad. Im Ort selbst gibt es noch ein Restaurant aber ansonsten keine weiteren Einkaufsmöglichkeiten außer einer Bäckerei.

 

16.10.2020 – Bad Bergzabern 

Es sind nur ein paar Kilometer bis nach Bad Bergzabern. Dort wollen wir auf den Stellplatz beim Weingut Hitziger. Da die Stellplätze aber auf einem Wiesenuntergrund liegen und durch den Regen der letzten Tage diese doch recht durchgeweicht sind entscheiden wir uns dagegen und fahren direkt in den Ort. Dort entdecken wir einen befestigten Wohnmobilstellplatz, der sehr stadtnah liegt und begeben uns gleich mal auf Entdeckungstour. Bad Bergzabern ist ganz nett, hat aber nicht besonders viel zu bieten. Der Kurpark ist recht schön. Leider gibt es momentan dort eine große Baustelle. Also gehen wir in ein Kaffee, wärmen uns dort mit einem heißen Cappuccino und einem leckeren Stück Kuchen wieder auf und begeben uns anschließend  wieder zum Wohnmobil.  

 

17.10. – Dörrenbach

Heute Morgen fahren wir die paar Kilometer nach Dörrenbach. Das soll ein schöner Winzerort mit einem Märchenwanderweg sein und einem super Stellplatz mit toller Aussicht in die weite Landschaft. Zunächst fahren wir über die enge Zufahrt auf den Stellplatz. Hier sind noch Plätze frei, die Aussicht ist wirklich sehr schön, aber der Platz ist aufgrund des vielen Regens auch hier ziemlich matschig. Obwohl uns das nicht sonderlich gut gefällt stellen wir uns Wohnmobil ab und wandern den Märchenweg. Der ist recht nett, aber bestimmt nicht spektakulär. Durch Baumfällarbeiten ist außerdem ein Teil des Weges total aufgeweicht und eine Station – also eine Märchendarstellung - nicht zu erreichen. Auch der Ort hat nicht wirklich viel zu bieten und das urige Restaurant in welches wir einkehren wollen, kann nur mit Vorreservierung besucht werden, dank Corona. Kurzentschlossen fahren wir wieder zurück auf den Wohnmobilstellplatz in Bad Bergzabern. Wie der Zufall es will, stehen wir dann dort neben einem Foster und kommen mit den beiden Campern ins Gespräch. „Forster Fahrer und Fans“ halten eben zusammen. Abends besuchen wir in der Nähe des Stellplatzes eine wirklich hübsche Weinstube und essen dort zu Abend. Mir hat der neue Wein besonders gut geschmeckt und ich glaube, es war auch einer zu viel. Beschwingt gehen wir zurück zum Wohnmobil und freuen uns, dass es so ein schöner Abend  war.

 

Fazit zum Stellplatz: stellplatz-an-den-schlossgaerten 

Uns hat der Platz gut gefallen. Er liegt sehr stadtnah und ist nachts absolut ruhig. Die Bäume bieten viel Schatten, was im Sommer absolut vorteilhaft ist. Frischwasser, Strom, Entsorgung Grauwasser, Entsorgung Chemie-WC sind vorhanden, Hunde erlaubt. Der Preis pro Nacht mit 4 Euro ist äußerst günstig. Bleibt man zwei oder drei Nächte, erhält man sogar einen Rabatt. Bezahlung erfolgt am  Parkscheinautomat. Anzumerken ist, dass nicht für alle Stellplätze Stromanschlüsse vorhanden sind.

 

18.10. – Sankt Martin 

Heute besuchen wir den wunderschönen Ort Sankt Martin. Er ist nicht sehr groß aber es gibt viele Winzerhöfe die liebevoll mit Blumen geschmückt sind. Überall gibt es Kleinigkeiten zu essen, die besonders zum Wein passen und geschmacklich ausgezeichnet sind.  Leider sind die Wohnmobilstellplätze total überfüllt, so dass wir, nachdem wir den Ort inspiziert haben, weiterfahren nach Rhodt unter Rietburg. Hier finden wir beim Weingut Seitz-Schreiner einen wirklich schönen und absolut ruhigen Stellplatz. 

 

19.10. – Rhodt unter Rietburg und Villa Ludwigshöhe

Unsere heutige Inspektionsrunde führt uns durch die herbstlich angehauchten Weinberge hinauf zum Schloss „Villa Ludwigshöhe“. König Ludwig der 1. ließ einst dieses schöne Bauwerk nach italienischem Vorbild erbauen. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick über die reizvolle Landschaft der Pfalz, den Weinreben und der Rheinebene.  Mit dem Rücken steht die Villa Ludwigshöhe schon im Pfälzer Wald.  Normalerweise kann die Villa besichtigt werden, leider derzeit wegen der Sanierungsarbeiten nicht. Aber wir sind sicher, mit unserer Finja wären wir sowieso nicht ins Schloss eingelassen worden. So bewundern wir die tolle Architektur nur von außen und genießen den Ausblick von hier oben.

Hoch über der Villa Ludwigshöhe thront die Burgruine Rietburg. Wer möchte kann mit Sessellift bequem nach oben fahren. Da der Lift aber nur offene Sitzplätze hat, verzichten wir auch darauf. Mit Hund ist das leider nicht möglich und zu Fuß ist es uns heute dazu einfach zu anstrengend.

Auf dem Weg zurück zum Wohnmobil schlendern wir noch ein wenig durch Rhodt, einem netten Weinort mit vielen Straußwirtschaften. Bei schönem Wetter und ohne Corona ist es hier bestimmt zauberhaft.

 

Fazit zum Stellplatz: stellplatz-weingut-seitz-schreiner 

Im Garten stehen drei Wohnmobilstellplätze zur Verfügung. Weitere Stellplätze stellt das nette Winzerpaar etwas außerhalb seines Gartens zur Verfügung. Wir hatten Glück und konnten den ruhigen Platz im Garten nutzen. Strom ist vorhanden, ebenso Entsorgung Chemie-WC und eine Toilette. Am Kühlschrank kann man sich seinen Wein oder Sekt selbst rausnehmen und bei Abreise mit abrechnen. Eine wirklich nette Idee. Die Lage ist außerdem sehr gut, nur wenige Schritte vom Ortskern entfernt. Wir würden bei einem weiteren Besuch diesen Stellplatz auf jeden Fall wieder anfahren.

 

20.10. – Heimfahrt 

Leider ist die Zeit schon wieder gekommen, den Heimweg anzutreten.  Es waren ein paar schöne Tag an der Weinstraße mit vielen tollen Eindrücken und wunderschönen Weinorten. Das Wetter war so lala aber das müssen wir nun mal nehmen wie es ist. Da es in der Pfalz für uns noch viel zu entdecken gibt, kommen wir bestimmt mal wieder in diese Gegend.

 

 

Unsere Reiseroute: